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Ein Jahr nach der Einweihung des Gedenksteins im AWO Fachkrankenhaus wird hier erneut ein Kranz niedergelegt Jerichow: Gedenken an die Opfer von Euthanasie und Eugenik

Von Sigrun Tausche 29.01.2013, 02:19

Jerichow l Anlässlich des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar legten Mitarbeiter der Krankenhausleitung des AWO Fachkrankenhauses Jerichow am Sonntag einen Kranz am Gedenkstein für die Opfer von Euthanasie und Eugenik nieder. Der Gedenkstein war vor genau einem Jahr, am 27. Januar 2012, eingeweiht worden. Er ist das Ergebnis eines Ideenwettbewerbs, an dem sich mehr als 70 Patienten verschiedener Einrichtungen der AWO, die seelisch, körperlich oder geistig beeinträchtigt sind, beteiligt hatten. "Vergesst und nicht", steht auf dem Stein.

Mit diesem Gedenkstein wird an ein dunkles Kapitel der Geschichte der psychiatrischen Einrichtungen während der Zeit des Nationalsozialismus erinnert. Allein 930 Patienten der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Jerichow hat die damalige Aktion "T4" das Leben gekostet. Sie sind von hier in die Gasmordanstalten Brandenburg und Bernburg gebracht worden. Durch eine Projektgruppe war jenes Kapitel aufgearbeitet worden, eine Ausstellung dazu wurde im Flur von Haus 6 eingerichtet.

Zu dem Gedenken am Sonntag waren interessierte Patienten und Mitarbeiter des Fachkrankenhauses eingeladen. Wolfgang Schuth, Geschäftsführer der AWO Krankenhausbetriebsgesellschaft Sachsen-Anhalt, erinnerte an die Opfer, denen dieser Gedenkstein gewidmet ist. Das Gedenken an sie ist verbunden mit der Gewissheit: So etwas darf sich niemals wiederholen!