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SV Chemie Genthin investiert 100000 Euro in Räumlichkeiten am Bootshaus Neue Halle für sportbegeisterte Senioren

Von Nora Schmackert 06.04.2013, 01:13

Der erste Bauabschnitt für eine neue Sporthalle des SV Chemie Genthin ist bald abgeschlossen. Nach erneutem Geldsammeln könnten die Räumlichkeiten für Gymnastiksport im nächsten Jahr, spätestens 2015, fertig sein.

Genthin l Eine Halle für den Senioren- und Rehabilitationssport des SV Chemie Genthin ist schon lange nötig gewesen, meint Vereinsvorsitzender Fritz Mund. Es ist Mittwochvormittag. Der Rehasport-Kurs von Brigitte Kabelitz ist gerade zu Ende gegangen. Im Bootshaus des Sportvereins, neben der "Garage" für die Kanus, befindet sich ein etwa 25 Quadratmeter großes Zimmer. Es ist bis auf einen Tisch fast völlig leer. An den Wänden liegen große Gymnastikbälle auf Halterungen.

Sie verraten den Zweck dieses Raumes. Doch nur zehn Leute könnten sich hier platzmäßig ordentlich bewegen. In der Luft liegt der typische Geruch von Sport. Von weiter hinten im Gebäude hört man das Lachen der Kursteilnehmerinnen - sie sind in der Umkleide. Brigitte Kabelitz räumt noch ein wenig auf. "Es wird Zeit, dass wir eine neue Halle bekommen", sagt sie. Dann sei endlich alles an einem Ort. "Heute wollte ich noch Massageübungen mit Igelbällen machen. Die waren gar nicht hier", macht die Gruppenleiterin die Problematik mit einem Beispiel deutlich. Der kleine Sportraum im Bootshaus ist ein Provisorium.

Fritz Mund erklärt: "Wir sind mit unseren Sportgruppen über die ganze Stadt verteilt." Der SV Chemie nutzt damit quasi jede vorhandene Sporthalle. Allerdings kollidiert der Senioren- und Reha-Sport mit den Zeiten des Schulsports. "Und die Senioren möchten verständlicherweise abends, wenn die Halle frei wäre, keinen Kurs machen", erläutert Fritz Mund. Daher wurde im Bootshaus die Notlösung gefunden. Seit Dezember gibt es nun aber ein Licht am Ende des Tunnels. Hundert Meter vom Bootshaus entfernt entsteht eine neue Sporthalle.

"Das Gebäude war zu DDR-Zeiten als Dampfreduzierungsstation gedacht", so der Vereinsvorsitzende. Dann kam die Wende und das Gebäude wurde dem Verfall preisgegeben. Schon früher habe sich der Verein darum bemüht, das Gebäude nutzen zu können. "Da sollte die Hafenmeisterei rein. Doch durch Grundstücksuneinigkeiten wurde daraus erst mal nichts." In diesen Zeiten lagen die Chancen besser. "Wir haben selber ja kein Eigentum an diesem Grundstück. Das gehört alles der Stadt Genthin", erklärt Fritz Mund. Die Grundstücksfragen sind jetzt geklärt.

Im Oktober des letzten Jahres konnte daher eine Baugenehmigung für die 180-Quadratmeter-Halle beantragt werden. "Die Verwaltungen in Stadt und Kreis haben wirklich gut gearbeitet. In sechs Wochen war die Genehmigung durch." Anfang Dezember ging es dann schon mit den Bauarbeiten los. "Allerdings sind wir im ersten Bauabschnitt", fügt der Vereinsvorsitzende hinzu. Dach, Fenster, Türen, Innenputz, Anschlüsse, Zwischendecke und eine Wand ziehen, das hat allein schon 100000 Euro verschlungen. Und davon seien nur 20 Prozent Fördermittel gewesen. "Jetzt müssen wir erstmal wieder Geld auftreiben, um die Halle richtig fertig zu bekommen."

Mund rechnet noch einmal mit mindestens der gleichen Summe. "Sanitäranlagen und Heizung, die Umkleiden und der Fußbodenbelag, das fehlt alles noch", zählt er ein paar Dinge auf. Fertigstellung der neuen Räumlichkeiten könnte im nächsten Jahr sein. Doch Fritz Mund rechnet eher mit 2015. Es komme darauf an, wieviele Fördermittel dem Sportverein bewilligt werden. Ein Besuch bei Innenminister Holger Stahlknecht steht ihm noch bevor. Diesem wurde der Plan für die neue Sporthalle bei seinem letzten Besuch bereits vorgestellt. Vielleicht gibt es also noch einen Zuschuss. Doch die Sportförderung seitens des Landes werde ja nun auch gekürzt, konstatiert Fritz Mund. "Es ist eben alles eine Frage des Geldes", bemerkt der Vorsitzende.