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Pareyer Unternehmen sponsert Schraubstöcke für über 1 000 Euro und hofft auf gute Bewerber für eine Ausbildung "Wiegel" will Schüler für Metallberuf interessieren

Von Sigrun Tausche 27.04.2013, 03:18

Parey l Einen Technikraum hatte die Sekundarschule bereits modern ausstatten können. Im zweiten standen noch immer die (ur)alten Schraubstöcke, von denen einige bereits kaputt waren, berichtete der stellvertretende Schulleiter Ingo Koch. Wie aber neue bezahlen? "Wir fragten bei Wiegel an - und bekamen sofort eine Zusage!" Das hat gute Gründe. Denn das Unternehmen, das sich nach der Wende in Parey etablierte und die bereits seit 1958 hier ansässige Gittermastproduktion fortführt, ist daran interessiert, Auszubildende und damit gut qualifizierte künftige Mitarbeiter aus der Region zu gewinnen, die auch hier bleiben. Wiegel ist mit 101 Mitarbeitern, davon vier Lehrlingen, einer der größten Arbeitgeber in Parey.

Im ersten Lehrjahr hat das Unternehmen derzeit nur einen Auszubildenden, denn es mangele an geeigneten Bewerbern, erklärt Mario Holländer, Metallbaumeister und verantwortlich für die Ausbildung.

Gut ausgestattete Technikräume in der Schule und entsprechender Unterricht hier seien eine gute Möglichkeit, Schüler für den Metallbau zu interessierten. Dazu kommt die direkte Zusammenarbeit mit dem Betrieb: Schüler kommen zu Praxistagen und Praktika hierher. So können sie sich mit dem Unternehmen und dem Beruf des Konstruktionsmechanikers, Fachrichtung Stahl- und Metallbau, den sie hier erlernen können, vertraut machen. "Diese Zusammenarbeit ist wichtig für uns, denn da wir nur die großen Netzbetreiber beliefern und hier keine Laufkundschaft haben, sind wir nicht so bekannt", erklärt Mario Holländer.

Stahlgittermasten für Stromtrassen des Höchst- und Mittelspannungsnetzes sowie Stahlkonstruktionen für Umspannwerke und für Mobilfunktürme werden bei der Wiegel Parey GmbH und Co. KG hauptsächlich hergestellt. Die Jahresproduktion beträgt derzeit etwa 12 000 Tonnen.