1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Räte suchen Sparvariante für Ausbau des Ortskerns

Angebote für zweiten Abschnitt der Güsener DSF-Straße zu teuer / Eigenmittel in dieser Höhe nicht bewilligt Räte suchen Sparvariante für Ausbau des Ortskerns

Von Sigrun Tausche 04.07.2013, 03:11

Eigentlich war der weitere Ausbau der DSF-Straße im Güsener Ortszentrum samt einiger Fußwege schon beschlossen. Mit den Ausschreibungsergebnissen kam jedoch die Ernüchterung: Die günstigsten lagen noch etwa 30 Prozent über den veranschlagten Kosten. Nun musste die Maßnahme gekürzt werden.

Güsen l An welcher Stelle man etwas weglassen könnte, um Kosten zu sparen, war Hauptthema der Ortschaftsratssitzung am Dienstagabend in Güsen. Denn Mehrkosten von 30 Prozent, das würde einen höheren Eigenanteil der Gemeinde von etwa 23 500 Euro bedeuten, und das hatte der Gemeinderat abgelehnt, erinnerte Torsten Robra von der Elbe-Pareyer Bauverwaltung. "Bei Überschreiten der Kosten von mehr als zehn Prozent kann laut Gesetz ein Beschluss aufgehoben werden", erklärte er.

Die Güsener stehen wohl nicht als einzige vor so einem Problem, machte Planerin Heidi Seidel deutlich. "Dieses Jahr sind alle Submissionsergebnisse wesentlich höher", schildert sie die Lage im Bausektor. Eine Variante zur Kosteneinsparung hatte sie schon berechnet. Nicht gespart werden soll am Pflaster, erinnerte sie: "Es soll das gleiche wie beim ersten Bauabschnitt verwendet werden, damit es einheitlich ist." Nicht gespart werden dürfe außerdem bei der Entwässerung.

Die erste Sparvariante sieht vor, die Gehwege erstmal komplett wegzulassen, weil das eine abgeschlossene Leistung sei, die nachgeholt werden könne. Das wären ein Fußweg vom Zentrum Richtung Schule am Sportplatz vorbei, ein weiterer auf der anderen Seite zum Eingang des neuen Kindergartens und zum Schulgelände sowie der straßenbegleitende Fußweg. Damit könnten insgesamt 31 600 Euro gespart werden, erklärte Torsten Robra. "Damit wäre es immer noch teurer als die geplante Summe: 12 460 Euro mehr Eigenmittel und ein 18 500 Euro höherer Fördermittelanteil."

Ortschaftsrätin Elisabeth Scheck brachte eine andere Variante ins Spiel, die sofort auf Resonanz stieß: "Würde es nicht Sinn machen, die Straße nur bis zur Sporthalle zu bauen, denn ab hier gibt es doch schon eine relativ neue Straße!"

Straße nur bis Sporthalle neu

Tatsächlich liegt hier bereits einfaches Pflaster, doch das sei absolut in Ordnung, wenn man statt dessen den begleitenden Gehweg bekomme, waren sich die Räte und Ortsbürgermeister Egon Buchmann, der eben diesen Vorschlag auch bringen wollte, schnell einig. "Wenn der Gehweg jetzt nicht mitgebaut wird, dann wird es gar nichts mehr", befürchten die Güsener. Und gerade hier im Ortszentrum gegenüber vom NP-Markt mit Zufahrt zu Sporthalle, Sparkasse und anderen Örtlichkeiten herrsche vergleichsweise viel Verkehr, weswegen ohne Gehweg die Sicherheit der Fußgänger nicht gegeben sei.

Der Ortschaftsrat stimmte einhellig einer veränderten Variante zu, die den Straßenbau nur bis zur Sporthalle, den straßenbegleitenden Gehweg sowie den Gehweg im Bogen zum Eingang des neuen Kindergartens und zum dortigen Eingang zum Schulgelände vorsieht. Auf den Fußweg neben dem Sportplatz soll erstmal verzichtet werden.

Ratsmitglied Alfred Hirsch erinnerte daran, bei der Baumaßnahme nicht zu vergessen, die Masten der Energieversorgung wegzunehmen und Erdkabel zu verlegen. Das sei zwar nicht Bestandteil dieser Ausschreibung, erklärte Torsten Robra, aber es gebe bereits Absprachen mit E.ON/Avacon dazu, und Angebote dazu seien auch schon eingeholt worden.

Die zweite Beschlussvorlage dazu befasst sich mit der entsprechenden Änderung der überplanmäßigen Ausgabe für diese Baumaßnahme. Anstoß nahmen die Räte hier an einer Formulierung im Beschlusstext: Das Geld für die Baumaßnahme solle nämlich nur dann zur Verfügung stehen, "wenn der Liquiditätszuschuss an die PWG in Höhe von 54 000 Euro nicht gezahlt werden muss." Vor der Abstimmung entschied Buchmann: "Diesen Satz nehmen wir raus!", und mit dieser Änderung gab es auch hier Einstimmigkeit.