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Endurofahrer Sebastian Stube vom MC Fiener Tucheim blickt auf bisher erfolgreichstes Jahr zurück 2014: Aufstieg in die größte und stärkste Klasse

03.01.2014, 01:06

Auf ein erfolgreiches Sportjahr blickt Endurofahrer Sebastian Stube vom MC Fiener Tucheim zurück. Der 25-jährige Möckeraner wurde Norddeutscher Geländemeister, Zweiter in der Landesmeisterschaft der Lizenzklasse, Dritter im bundesweiten Pokalwettbewerb und MC Fiener-Meister.

Von Bettina Schütze

Tucheim/Möckern l Zum Motorsport ist Sebastian Stube durch seinen Bruder Reinhard und durch das Zuschauen bei Motorradrennen gekommen. Angefangen hat er damit 2008. "Es war sonst nichts anderes in der Umgebung." Seit 2009 ist er Mitglied im MC Fiener Tucheim. Sein erstes Motorrad, eine 250er Husqvarna, hat er in Tucheim gekauft. Auch Motorrad-Biathlon, eine Kombination aus 10-Runden-Rennen und Schießen, war anfangs eine Option sich auszuprobieren.

2008 fuhr der Möckeraner sein erstes Rennen. "Ich bin in Tucheim einfach mal mitgefahren", erinnert er sich. So richtig wettkampfmäßig zu fahren, hat Sebastian Stube 2010 begonnen. Gestartet ist er zum "Antesten" im Pokalwettbewerb und in der Norddeutschen Geländemeisterschaft. Ein Jahr später belegte er bei acht Pokalläufen in der Gesamtwertung den fünften Platz. Um bei der Norddeutschen Geländemeisterschaft in die Wertung zu kommen, fuhr er in der Klasse ER2 vier Rennen mit. Im Jahr 2012 startete der junge Mann dann in der Klasse ER2 und wurde Zweiter in der Norddeutschen Geländemeisterschaft. Im Pokal wurde er Sechster und geht seit diesem Jahr auch bei der Landesmeisterschaft (Sachsen-Anhalt-Cup), der Lizenzklasse, an den Start.

In diesem Jahr lag das Hauptaugenmerk auf dem Deutschen Enduro-Pokal. "Das ist das Höchste, was ich mitfahren konnte", so der Möckeraner. Im Championat, eine klassenübergreifende Wertung der insgesamt vier Klassen, wurde das MC Fiener-Mitglied unter 93 Fahrern Dritter und somit auch in der Klasse E2B.

Insgesamt fuhr Sebastian Stube in diesem Jahr 25 Rennen, davon vier Doppelveranstaltungen. Allein im Sachsen-Anhalt-Cup waren es sieben Rennen. Das letzte Rennen der Saison, die von März bis November geht, fuhr er am 23. November als Schnellster beim "Nikolausrennen" in Schönebeck. Gefahren werden pro Rennen drei Runden mit einer durchschnittlichen Rundenlänge von 65 Kilometern im Pokalwettbewerb.

Bruder unterstützt und betreut bei Rennen

Der Motorrad-Geländesport ist ein sehr kostenintensives Hobby, weiß der Möckeraner, der bei seinen Rennen von Bruder Reinhard betreut und unterstützt wird.

Sebastian Stube: "Bisher habe ich alles selber gestemmt." Dazu gehören unter anderem die Startgelder, An- und Abreise, Bekleidung und Material. Lediglich für Schmierstoffe hatte er einen Sponsor. Pro Jahr werden zirka acht Reifensätze benötigt. Für DM-Rennen werden stets neue Reifen aufgezogen. Dazu kommen Rennanzüge, Stiefel, Reparaturkosten. Da sind schnell mal 500 Euro weg. 1000 Euro kommen zusammen, bevor man überhaupt das erste Rennen der Saison gefahren ist.

Im Training nutzt der Möckeraner Rennanzüge des Vorjahres. Vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt gibt es am Jahresende Prämien. "Aber die rechnen sich nicht", weiß der Endurofahrer aus Erfahrung. Um an den Rennen teilnehmen zu können, muss Sebastian Stube Urlaub nehmen, wenn die Anreise am Freitag erfolgt. "Eine rechtzeitige Urlaubsplanung ist da ganz wichtig", weiß der Möckeraner. Und dann kommen einige Kilometer zusammen, wenn man einen Blick auf den Rennkalender wirft.

Nach Uelsen an der holländischen Grenze ist die Anreise 400 Kilometer lang, nach Dahlen (bei Leipzig/Torgau) 150 Kilometer, nach Waldkappel (bei Kassel) 350 Kilometer, nach Dachsbach (Fränkische Schweiz) 400 Kilometer, nach Streitberg (bei Bayreuth) 400 Kilometer und nach Zschopau (Erzgebirge) 250 Kilometer. Da sind die Anreisen zu den Rennen nach Burg und Tucheim "Peanuts".

Zum Training gehören Laufen und Fitnessstudio

Voraussetzung für erfolgreiche Rennen ist die Trainingsarbeit. Das weiß auch Sebastian Stube. Er trainiert auf Motocrossstrecken zum Beispiel in Ferchland, Coswig, Magdeburg-Diesdorf, Hettstedt und im Harz. Zum Teamtraining geht es zusammen mit Martin Reisener aus Paplitz zum Beispiel zweimal nach Eisenhüttenstadt. Damit ist es nicht getan. Sebastian Stube: "Als zusätzliches Training laufe ich, gehe ins Fitnessstudio und fahre Fahrrad."

Nach jedem Training und Rennen muss die Maschine sauber gemacht werden. "Das nimmt viel Zeit in Anspruch", sagt Sebastian Stube. Der Möckeraner fährt im Team Mäser Racing. Dazu gehören acht Fahrer. Seine Stamm-Startnummer in den Pokalrennen ist die 404. Für das kommende Jahr muss er sich eine neue aussuchen. Der Grund: Sebastian muss in die A-Lizenz aufsteigen und in der Klasse E2, der größten und am stärksten besetzten Klasse, an den Start gehen. "Das wird noch kostenintensiver." Deshalb sucht er noch Sponsoren, die ihm ein wenig unter die Arme greifen. Wer den Möckeraner unterstützen möchte, kann sich unter der Telefonnummer (0174/672 29 95) melden.

Die Vorbereitungen für die neue Saison haben bereits begonnen. Dazu gehört auch, dass die Finanzierung stehen muss. Die Erwartungen für dieses Jahr sind zunächst einmal nicht allzu hoch. Sebastian Stube: "Das ist für mich Neuland. Beim ersten Rennen müssen wir schauen, wo wir stehen."

Zehn Rennen in der Deutschen Enduro-Meisterschaft stehen an. Zwei mehr als in diesem Jahr.

Sebastian Stube hat Zerspanungsmechaniker gelernt und arbeitet in einer Firma im Burger Gewerbegebiet. Und da er nicht nur seinen Sport im Kopf hat und die Firma fachlichen Nachwuchs benötigt, sitzt er seit September noch einmal an der Techniker-Schule in Magdeburg auf der Schulbank und lässt sich zum staatlich geprüften Techniker für Metalltechnik, Fachrichtung Fertigung, ausbilden.