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Zerbens Ortswehrleiter Steve Flügge blickt auf 80. Jubiläum, Hochwasser und weitere Einsätze zurück "2013: Ein Jahr reich an Festen und Katastrophen"

Von Sigrun Tausche 31.01.2014, 02:17

Pünktlich zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr seines Heimatortes Zerben war Elbe-Pareys Gemeindewehrleiter Dietmar Kohrt nach langer krankheitsbedingter Pause wieder im Dienst. Sein Stellvertreter, Zerbens Ortswehrleiter Steve Flügge, ist damit wieder etwas entlastet.

Zerben l Die Ortsfeuerwehr des kleinsten Elbe-Pareyer Ortsteils hat zwar nur 15 Einsatzkräfte, zählt aber trotzdem zu den leistungsstärksten Feuerwehren der Gemeinde. Von den 15 Mitgliedern der Einsatzabteilung sind 13 ausgebildete Atemschutzgeräteträger, elf von ihnen im Moment als solche einsatzfähig. Weiterhin gehören fünf Kameraden er Alters- und Ehrenabteilung, acht passive Kameraden, sechs Mitglieder der Kindergruppe und 14 Mitglieder der Jugendfeuerwehr dazu, insgesamt also 48.

Die Zerbener Feuerwehr ist im Jahr 2013 insgesamt 22-mal alarmiert worden. Siebenmal war technische Hilfeleistung der Grund, berichtete Flügge, sechsmal ging es zum Brandeinsatz, einmal zum ABC-Einsatz (Gefahrstoffe), einmal zur Tragehilfe für den Rettungsdienst, einmal zur Brandwache (Sachsen-Anhalt-Tag), viermal zum Katastropheneinsatz (Hochwasser) und zweimal gab es Fehlalarm.

Zum Glück habe es keine größeren Brände gegeben, sagte Flügge. Der größte Flächenbrand betraf etwa 2 000 Quadratmeter in der Güsener Feldstraße, mitten im Wohngebiet. Hier galt es vor allem ein Überspringen der Flammen auf Wohnhäuser zu verhindern. Drei Wehren waren im Einsatz.

Darüber hinaus sei das Jahr 2013 sehr ereignisreich für die Zerbener Wehr gewesen, "reich an Festen und Katastrophen." Das diesmal kleine Osterfeuer mit Feuerschalen an der Kirche hat die Wehr organisiert, im Mai erhielten die Kameraden eine neue Küche fürs Gerätehaus, im Juni kam das Hochwasser, im September fand die 80-Jahrfeier statt. "Es hat alles geklappt", blickte Steve Flügge auf die Feierlichkeiten zurück, und: "Mit diesem Zulauf hatte ich nicht gerechnet", freue er sich über die große Besucherresonanz, insbesondere die Gäste aus der polnischen Partnergemeinde Jastarnia.

Im September nahmen die Zerbener an einer Übung bei der Straßenmeisterei Parey teil, und zum Schluss gab es noch eine Weihnachtsfeier.

Steve Flügge bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit Gemeindeamt und Polizeistation, ebenso mit Pfarrer Andreas Breit, der für die Mitarbeit bei der Einsatznachbereitung gewonnen werden konnte. Er war auch zur Versammlung eingeladen.

Die stellvertretende Ortswehrleiterin Sandy Braunschweig berichtete über die Ausbildung im vergangenen Jahr, Jugendwartin Kristin Langner, dass die Jugendfeuerwehr sich zu 21 Veranstaltungen traf, die Kindergruppe 20-mal. Bei der Jugend stand unter anderem schon Training für Wettbewerbe auf dem Programm, bei den Kindern kleinere Wettbewerbsspiele, auch eine gemeinsame Übung am Hydranten beim Schwellenwerk sowie gesellige Veranstaltungen wie eine Halloweenparty und Pilzesammeln.

2014 stehen der Erwerb der "Jugendflamme 1", die Teilnahme an Wettbewerben, die Mitgliedergewinnung und die gute Zusammenarbeit mit anderen Jugendfeuerwehren ganz oben auf dem Programm.

Dietmar Kohrt gab einen Überblick über die Situation der Elbe-Pareyer Feuerwehren insgesamt. In Richtung Gemeinde mahnte er: "Das Ehrenamt muss lukrativer gestaltet werden!" Es sollten Anreize geschaffen werden, um neue Kameraden zu gewinnen, wie das in anderen Gemeinden auch schon gemacht werde. Die Feuerwehr müsse leistungsfähig bleiben. "Wir sind dazu da, Menschenleben zu retten. Diese Aufgabe ist ernst zu nehmen", betonte er und erinnerte auch nochmals an das Anliegen, dass die Feuerwehr mit beratender Stimme in einem Ausschuss der Gemeinde mitarbeiten sollte.

Hauptamtsleiter Volker Zunder versprach, die Anregungen, das Ehrenamt lukrativer zu gestalten, in den Rat zu tragen, bekräftigte aber auch: "Die Gemeindewehrleitung weiß, dass sie jederzeit mit uns sprechen und immer in den Gemeinderat kommen kann."

Danke sagten der Wehr auch Ortsbürgermeister Rolf Wegener und Gemeinderatsvorsitzender Egon Buchmann.