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DRK-Rettungshundestaffel trainiert im städtischen Wald für die Prüfung Genthin bleibt für die Retter keine Episode

Von Simone Pötschke 31.03.2014, 03:24

Dicker Nebel und schlechte Sicht hindern die DRK-Rettungshundestaffel am Sonnabend nicht daran, pünktlich um 8.30 Uhr ihr Training in einem Genthiner Waldstück aufzunehmen. Die ausgebildeten Spürnasen warten voller Ungeduld darauf, endlich gefordert zu werden. Sie üben für eine bevorstehende Prüfung.

Genthin l Nichts mit einem gemütlichen Frühstück am Wochenende. Für die zwölf Hundeführer der DRK-Rettungshundestaffel des Regionalverbandes Magdeburg-Jerichower Land, die Mehrzahl kommt aus Magdeburg, steht wieder einmal eine Trainingszeit mit ihren Vierbeinern an. Mitmachen ist ehrenamtliche Pflicht, ohne Wenn und Aber. Denn wer hier dabei ist, muss professionell arbeiten können, um Menschen aus Notlagen zu retten.

"Es ist schwierig, für das Training der Rettungshundestaffel geeignete Wälder zu bekommen."

Andy Martius

Zweimal wöchentlich, dienstags von 17 bis 21 Uhr und sonnabends von 8.30 bis 15 Uhr wird deshalb trainiert. Das ist gesetzt. Erstmals gab es für die DRK-Rettungshundestaffel jetzt auch ein Stelldichein in Genthin. So wurde als Trainingsort für die Flächensuche am Sonnabend eine städtische Waldfläche in Genthin, ein Gelände an der Q 1-Tankstelle, genutzt.

Es sei schwierig, geeignete Übungsflächen auszumachen, weil es entweder Vorschriften oder genügend Hinderungsgründe gibt, die ein Training der Rettungshundestaffel nicht zulassen, sagte Andy Martius, Vorstand des DRK, Regionalverband Magdeburg-Jerichower Land, im Gespräch mit der Volksstimme. Umso dankbarer sei der Regionalverband, dass die Stadt Genthin eine Waldfläche auch noch unentgeltlich angeboten habe.

Für die DRK-Rettungshundestaffel, sie ist eine von sechs einsatzfähigen Teams in Sachsen-Anhalt, ging es am Sonnabend darum, die bevorstehende Rettungshundeprüfung vorzubereiten, um weiterhin in den Einsatz gehen zu dürfen. Alle 18 Monate müssen die Vierbeiner diese Prüfung nach DIN 13050 wiederholen und bestehen.

"Als ich reingeschnuppert hatte, ließ mich diese Arbeit einfach nicht mehr los."

Katrin Wanderer

Von den 13 Hunden, die in der Staffel geführt werden, sind fünf geprüfte Rettungshunde in der Flächensuche und acht weitere in der Ausbildung. Für Hundeführer und Hunde hängen die Trauben hoch: Beide brauchen eine zwei bis dreijährige Ausbildungszeit, bis sie für Einsätze fit sind.

Für Hundeführer wie Katrin Wanderer ist Rettungshundearbeit eine faszinierende Herausforderung. Angefangen hat sie als Helferin in der Rettungshundestaffel. "Als ich reingeschnuppert hatte, ließ mich diese Arbeit einfach nicht mehr los. Und das war schon nach einem halben Jahr", erzählt die junge Frau, die wie ihre Teamkollegen als Rettungshundeführer ein hohes Maß an ehrenamtliches Engagement unter Beweis stellt.

In diesem Jahr gab es für die DRK-Rettungshundestaffel des Regionalverbandes bereits zwei Einsätze, im März in Kuhfelde bei der Suche nach einem Vermissten und im Januar in Klötze ebenfalls bei einer Suche nach einem Vermissten.

Für die DRK-Rettungshundestaffel des Regionalverbandes Magdeburg-Jerichower Land wird der Besuch in Genthin allerdings keine Episode bleiben.

Wie Vorstand Andy Martius sagte, sei geplant, eine gemeinsame Übung der Hundestaffel und der Genthiner Feuerwehr auf einem Trümmergelände durchzuführen. So könne beispielsweise das Zusammenspiel von Feuerwehr und Rettungshundestaffel bei einer Häuserexplosion, wie sie sich 1997 in Genthin ereignet hatte, geübt werden. Eine solche Trümmersuche stellt den Hund vor ganz andere Anforderungen als eine Flächensuche, die am Sonnabend geübt wurde. Hier stöbert der Hund nach jeglicher menschlicher Witterung in seinem zugeteilten Trümmersuchgebiet. Der Hund arbeitet dabei völlig frei, ohne Halsband, ohne Leine und ohne Kenndecke und erschließt sich das Trümmergebiet selbständig. Der Hund muss sich hier vom Hundeführer gezielt schicken und lenken lassen.

Mit der Ausbildung in der Trümmersuche wurde in der Rettungshundestaffel in diesem Jahr begonnen.