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Gärten locken nach Güsen und Hohenseeden Ein Stückchen vom "Paradies" auf Erden

Es war das ideale Wetter für einen "Gartenbummel", und entsprechend groß
war auch die Zahl der Besucher bei den Familien von Reinersdorff in
Hohenseeden und Tusch in Güsen. Fassungsloses Staunen machte sich breit
bei den Gastgebern über solch einen Ansturm...

Von Sigrun Tausche 19.06.2014, 03:23

Güsen/Hohenseeden l Es sind nur diese beiden Gärten im Jerichower Land, die im Rahmen der Aktion "Offene Gärten" des Tourismusverbands Altmark zu besichtigen sind - und das auch nur an diesem einen Tag im Jahr. Etliche Besucher waren nicht zum ersten Mal hier, etliche aber kamen auch gezielt von weiter her, um sich nun diese Gärten anzuschauen.

Wie viele Besucher es tatsächlich waren, kann Gabriele von Reinersdorff nicht sagen. Erika und Hans-Werner Tusch sind da etwas besser informiert, denn ihr "Trick" hat wieder gut funktioniert: Zwei Schalen an den Eingang, und jeder Gast legt einen Stein von der einen in die andere... Über 700 Besucher kamen in den Garten nach Güsen, und das lässt ahnen, dass es auch in Hohenseeden mehr waren als im Vorjahr. Denn die meisten Gartenfreunde besuchen - einmal unterwegs - beide Gärten.

Recht gut mache sich auch der gemeinsame Termin mit dem Klietznicker "Bauernmarkt zur Rosenblüte", findet Hans-Werner Tusch. Viele Besucher haben sowohl den Klietznicker Markt als auch die Gärten besucht, weiß er. Und dem Einen oder Anderen hat er auch den Tipp gegeben, noch nach Klietznick zu fahren. Und tatsächlich hat man manche Leute an diesem Tag praktisch "überall" getroffen.

Etliche waren mit dem Auto auf Tour, ganz viele bei dem schönen Wetter aber auch mit dem Fahrrad. Eine Erfrischung gab es überall, und vor allem auch Kaffee und Kuchen. Beim Backen und Servieren haben die Gastgeber wieder Hilfe gehabt, denn das wäre bei diesem Ansturm allein nicht zu schaffen gewesen. Am späteren Nachmittag machte sich bei Tuschs schon fast "Panik" breit, dass der Kuchen nicht reichen würde. Aber zum Glück konnte Bäcker Walter noch etwas nachliefern...

Ansonsten haben weder von Reinersdorffs noch Tuschs Helfer für ihre Gärten, auch wenn man kaum fassen mag, wie sie das alles schaffen. Die Gärten sind durchaus verschieden, in jeweils anderem Stil geplant und gestaltet. Der Hohenseedener heißt nicht umsonst "Garten der Begegnung": Er ist großzügiger geplant, mit einer großen, durchgängigen Wiesenfläche in der Mitte, die bei Veranstaltungen vielen Menschen Platz bietet. Lauschige Winkel gibt es aber auch hier und viel zu entdecken.

Der Güsener Garten bietet allein seiner Größe wegen zwar auch sehr vielen Besuchern Platz, ist aber dennoch viel "verspielter" mit jeder Menge verborgenen Winkeln und Sitzecken, interressanten Durchgängen, verschiedenen Bereichen mit unterschiedlichen Themen und Pflanzengesellschaften.

Jene, die den Güsener Garten schon kannten, gerieten erst so richtig in fassungsloses Staunen, als sie in den hinteren Bereich kamen. Hinter dem eigentlichen Garten hatten Tuschs noch eine Fläche dazugekauft. Die gab es voriges Jahr schon, aber da haben dort noch Kartoffeln dominiert. Jetzt dagegen waren hier ein großes Hochbeet und noch weitere neue Anlagen entstanden, jeder Winkel mit tollen Gestaltungsideen, mit neuen Pflanzen und so manchen Accessoires. Mit Blick auf die ganze große Anlage standen die Besucher dann vor der Frage: "Wie machen die beiden das nur?"

Ja, es sei natürlich "Arbeit ohne Ende", und in einem Garten sei man nie fertig, räumt Hans-Werner Tusch ein. Die meiste Zeit gehe tatsächlich für die Bewässerung drauf, betonen die beiden. Da ist der eine oder andere Regenguss zwischendurch sehr willkommen.

Das Wetter spielt natürlich insgesamt eine große Rolle. Während voriges Jahr alles recht spät und manches im Winter weggefroren war, ist diesmal alles gut durch den Winter gekommen und zudem sehr früh, so dass manche Blütenpracht, zum Beispiel die der Duftrosen, schon wieder vorbei war. Blüten ohne Ende gab es aber trotzdem noch genug.

Ja, man müsse schon ein Stück verrückt sein, räumen Erika und Hans-Werner Tusch ein. Noch problematischer, als den Garten "zu schaffen", sehen sie aber diesen offenen Gartentag. "Voriges Jahr haben wir schon gesagt: Das war grenzwertig. Dieses Jahr war es das wirklich!" unterstreicht Hans-Werner Tusch. Förmlich "erschlagen" waren die beiden von diesem enormen Besucherandrang. "Man darf ja nicht vergessen, dass der Garten wirklich rein privat ist", betont Hans-Werner Tusch, der auch Vorsitzender der Natur- und Waldfreunde Güsen ist. Doch damit habe das hier rein gar nicht zu tun.

"Man freut sich aber doch auch, dass man solche Anerkennung bekommt", gesteht er ein und fügt an: "Gartenfreunde wissen, wieviel Arbeit dahintersteckt!"