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Keine Spuren des Explosion am Bankhaus / Zehnter Fall in Sachsen-Anhalt dieses Jahr Sprengung hat den Automat verbeult und aufgerissen

Von Falk Heidel 01.07.2014, 03:29

Drewitz/Burg l Die Detonation hat am dörflichen Bankhaus in Drewitz kaum Spuren hinterlassen. Der Geldautomat ist jedoch massiv verbeult, die metallene Außenhaut ist aufgeplatz. Gerade genug, dass die Täter mit der Geldkassette daraus verschwinden konnten. Im nördlichen Sachsen-Anhalt zwischen Salzwedel und Thale (Polizeidirektion Nord) ist es die zehnte Automaten-Sprengung in diesem Jahr.

Fast immer leiten die Kriminellen Gas in die Behälter aus Stahl und erzeugen die Explosion mit elektronischem Zünder.

Die fünfköpfige Kriminaltechnik-Abteilung des Landeskriminalamtes (LKA) hatte sich gestern gegen 5 Uhr die weißen Schutzanzüge übergestreift und vor Ort Spuren gesichtet und gesichert. "Sie können ihre Ergebnisse im Anschluss labortechnisch analysieren", erklärt LKA-Sprecher Andreas von Koß. Unter anderem wird der Tatort mit einer 3D-Kamera gefilmt. Gegen 8 Uhr war der Einsatz der Polizisten vor Ort beendet.

Seit einigen Monaten arbeitet die Ermittlungsgruppe "Ilse" (benannt nach den gehäuften Vorfällen in Ilsenburg). Immerhin ist Drewitz der zehnte Fall dieses Jahr im Norden Sachsen-Anhalts. Zuvor gab es solche Explosionen außer in Ilsenburg (2) in Wasserleben, Gröningen, Altenweddingen, Quedlinburg (2) und Wanzleben. Sieben Beamte beschäftigten sich speziell mit diesen rabiaten Fällen. "Seit gestern wird "Ilse" von den Ermittlern des Landeskriminalamtes unterstützt", erklärt Polizeidirektions-Sprecher Marc Becher. Im vergangenen Jahr schnappte die Polizei zwei junge Männer in Thale, die für die Sprengung eines Geldautomaten in Quedlinburg verantwortlich sein sollen.

Becher zufolge handelt es sich oft um professionelle Tätergruppen, "die nur wenig verwertbare Spuren hinterlassen". Dennoch ist die Vorgehensweise oft unterschiedlich: Manchmal schleppen die Täter riesige Gasflaschen per Sackkarre heran. In anderen Fällen handelt es sich um kleine Kartuschen aus dem Baumarkt. Ausgelöst wird die Explosion dann meist wie im Western-Film mit einer Zündschnur.

In Burg hat es in der jüngeren Vergangenheit zwei Banküberfälle gegeben: Am 4. April des Vorjahres eine Automatensprengung am Magdalenenplatz (Commerzbank). Im Dezember 2012: Vier Maskierte erbeuten in einer Burger Sparkasse nach Geschäftsschluss 200000 Euro. Drei Mitarbeiter verschanzten sich im Tresorraum, den die Täter anschließend aufbrechen.

Die Kriminellen sind nie gefasst worden.