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ALS-Ice-Bucket-Challenge Genthin macht sich nass

Von Kristin Schulze 26.08.2014, 01:14

Genthin l Sie ist da. Die ALS-Ice-Bucket-Challenge hat Genthin erreicht. Mit voller Wucht. Aber was ist das für ein Trend, der Millionen Menschen dazu bringt, sich mit eiskaltem Wasser zu übergießen, das im Video festzuhalten und dieses dann schließlich im Internet zu verbreiten?

Erfunden haben es die Amerikaner. Dort wurde es Mode, für ein spektakuläres Video in kaltes Wasser zu springen und drei Personen zu nominieren, die es einem gleich tun. Bald sprang man nicht mehr ins Wasser, sondern goss es sich über den Kopf.

Am 15. Juli rief der Golfer Chris Kennedy seine Nominierten dazu auf, jeweils 100 Dollar an die ALS Association zu spenden. So kam die Krankheit ALS ins Spiel. Hierbei handelt es sich um eine Nervenkrankheit, die zu Muskelversagen führt. Die Grundidee der Herausforderung: Wer die eiskalte Herausforderung nicht annimmt, soll für die Erforschung und Bekämpfung der Krankheit spenden.

Mittlerweile machen viele beides: Spenden und ein kaltes Bad nehmen. Auch die Genthiner. Bürgermeister Thomas Barz kippte sich am Sonnabend Eiswasser über sein rosafarbenes Hemd. Er nominierte unter anderem Marina Conradi von der Genthiner Touristinfo. Sie ließ sich nicht lange bitte, schlüpfte in kurze Hose und Top, begoss sich mit Wasser und hüpfte anschließend in den Pool.

Kartoffelkönigin Caroline Lange hatte eigentlich gehofft, "um den Quatsch herum zu kommen". Als sie dann aber doch zu den Nominierten gehörte, zog sie sogar ihr königliches Gewand an, um sich mit Wasser zu übergießen. Auf ähnliche Bilder von der Elbauenkönigin Constanze Böhm dürfen wir hoffen, die wurde nämlich von ihrer königlichen Kollegin nominiert.

Auch Sänger Robby Schulze und Andy Gamalski von der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft machten sich nass.

Das Dance and Talents Festival in Parchen erreichte der Wasserspaß am Sonntag. Veranstalter Uwe Komorowski entledigte sich erst seines Hemdes und bekam dann von Andy Belitz die volle Dröhnung Eiswasser. Weitere Wasserbäder auf der Bühne folgten. Nominiert hat Komorowski unter anderem den Parchener Gastwirt Sven Deinert.

Die Reaktionen auf die witzigen Videos sind überwiegend positiv. Zwar wird dem Bürgermeister auf seiner Facebook-Seite auch "Wasserverschwendung" vorgeworfen, doch die Kritiker sind in der Unterzahl. Kommentare wie "leuchtendes Vorbild", "cooler Bürgermeister" oder "Respekt" dominieren. Und so dürfte die "Wasserwelle" noch eine Weile durch Genthin rollen.

Für die ALS-Stiftung hat sich der moderne Kettenbrief gelohnt. Mehr als 50 Millionen Dollar nahm sie durch die Aktion schon ein und die vorher unbekannte Krankheit ist in aller Munde.