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Selbstgestaltete Tafeln der DRK-Horte zeigen Volkspark-Besuchern die Vielfalt heimischer Natur Kinder geben Bäumen wieder Namen

Von Natalie Häuser 29.08.2014, 03:16

Das Ergebnis des Marktplatz-Projektes "Baumbeschilderung im Genthiner Volkspark" der DRK-Horte, Tischlerei Ewert und der Stadt- und Kreisbibliothek "Edlef Köppen" ist jetzt für alle sichtbar. Zukünftig können Park-Besucher 16 heimische Baumarten anhand von selbstgemachten Holztafeln entdecken.

Genthin l Mit grünem Vogelschutznetz sind die frisch lackierten Namensschilder bereits am Dienstag an 16 Bäumen im Genthiner Volkspark befestigt worden. Gestern wurden sie mit bunten Bändern und Luftballons von knapp 90 Kindern und ihren Erzieherinnen eingeweiht.

Rückblick: Im Juni waren die Hort-Kinder der Grundschulen Diesterweg, Uhland und Stadtmitte mit Förster Christian Bock vom Bundesforstamt unterwegs, um zu erkunden, welche Baumarten in ihrer Heimat wachsen.

"Wir haben uns die Blätter angesehen, den Umfang gemessen und die Rinde untersucht", erinnert sich Erzieherin Caroline Lange. Sie selbst war vor Kurzem im Güsener Wald und hat dort durch die Volkspark-Expedition viele Baumarten wieder erkannt.

Eine Menge Zeit verbrachten die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren damit, die Natur vor der Haustür zu beobachten und zu beschreiben. "Die intensive Beschäftigung mit den Bäumen im Park sollte bei den Kindern ein Gefühl von Natur- und Heimatverbundenheit wecken", erklärt Erzieherin Vanessa Fischer die pädagogischen Ziele. Das die Natur für Menschen überlebenswichtig ist, war den Grundschülern aber schon vorher klar. "Bäume sind wichtig. Sie geben uns Luft zum atmen", so die neunjährige Lucy Krämer.

Ein Teil des Hort-Projektes, dass im vergangenen Jahr beim Genthiner Marktplatz Kultur, Schule und Wirtschaft gestartet wurde, war der Besuch in der Tischlerei von Peter Ewert, der die Rohlinge für die Hortkinder zur Verfügung stellte. "Hier durften die Kinder selbst auch mal sägen und hobeln", erzählt Petra Böttge, Leiterin des Hortes der Diesterweg-Grundschule.

"Die Namenstafeln sind aus Kiefernholz und sollten gut zehn Jahre halten", sagt Fachmann Ewert. "Ich finde es super, dass die Kinder die Schilder nicht an die Bäume genagelt haben." Denn mit dem grünen Netzstoff sind sie flexibel befestigt, auch wenn der Umfang des Baumes noch wächst.

In der Genthiner Bibliothek waren die Kinder zu Gast, um "Baumgeschichten" zu lauschen und im Internet zu recherchieren. Dabei erfuhren sie Schritt für Schritt mehr über die sie umgebende Natur.

Die fertigen Holzrohlinge wurden im Hort mit Brennkolben liebevoll beschriftet und anschließend wetterbeständig lackiert.

Beim Anbringen bekamen die Grundschüler tatkräftige Unterstützung von Ein-Euro-Jobber Manfred Katerbau und dem Hausmeister der Grundschule Stadtmitte Bernd Sigula. Sie befestigten die Kiefertafeln auf einer Höhe, die wie sie hoffen ausreicht, um Diebe fernzuhalten.

Mit der Anbringung der Holztafeln ging der erste Teil des Park-Projektes mit einem Picknick, für das die Kindern selbst Kuchen gebacken hatten, zuende. Im Herbst und Winter werden die Grundschüler noch entdecken, wie sich die Bäume im Laufe des Jahres verändern.

Nun hoffen die Kinder und Erzieherinnen, dass die Beschilderung lange an den Bäumen verbleibt. Das wollen sie bei zukünftigen Ausflügen in den Volkspark selbst überprüfen.