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Fast 40 Fahrzeuge beim beliebten Ernteumzug in Roßdorf / Jury bescheinigt hohes Niveau bei der Dekoration Die Zahl "13" bringt Familie Lemme Glück

Von Mike Fleske 06.10.2014, 03:19

Ein prachtvoller Umzug zog am Sonnabend durch Roßdorf. 38 Fahrzeuge mit zum Teil kunstvoll dekorierten Feldfrüchten zogen die Blicke der zahlreichen Schaulustigen auf sich. Für Aufmerksamkeit sorgten auch Oldtimer und ein DDR-Nostalgiewagen.

Roßdorf l Mit viel Kreativität und Liebe zum Detail waren viele Fahrzeuge im Erntedankumzug hergerichtet worden. Zu sehen waren liebevoll geschmückte Anhänger, Traktoren, Landmaschinen, historische Erntetechnik, Oldtimer und eine Kutsche. Bereits Wochen vorher fngen einige Teilnehmer mit der Vorbereitung ihrer Wagen an, gilt es doch, im Zug aufzufallen und für Aufsehen bei den Besuchern wie auch bei der Bewertunsjury zu sorgen.

Denn ein kleiner Wettbewerb ist mit der Teilnahme stets verbunden. Eine andere Tradition wurde auch in diesem Jahr fortgeführt. An der Spitze des Umzuges wurde die von Heimatvereinsmitgliedern gebundene Erntekrone präsentiert. Wie stets führte Gerhard Behrend mit seinem Kramer (Baujahr 1937) den Ernteumzug in Roßdorf an. In diesem Jahr war es für ihn ein besonderer Umzug, denn seit genau 25 Jahren steht er dem Heimatverein zur Seite, und dafür wurde er zurecht mit einem Dankeschön belohnt. "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich jemand über einen so langen Zeitraum engagiert", sagte Cordula Bog vom Heimatverein Roßdorf 2000.

Die Vereinsmitglieder stellen in jedem Jahr die Erntedankveranstaltung auf die Beine und können dabei auch auf die Unterstützung aus den Nachbarorten zählen. Aus Klitsche nahm Thomas Levin am Zug teil. Er präsentierte ein Fahrzeug im DDR-Stil. Mit Fahne, Emblem und Hymne ging er auf die Reise durch Roßdorf. "Wir sind in der DDR aufgewachsen, und man kann an diese Zeit durchaus erinnern", erläuterte Levin seine Idee. Somit war der Wagen mit der Nr. im Zug sein Beitrag zum großen Thema 25 Jahre Mauerfall.

Die Brettiner Teilnehmer Weinheimer hatten sogar Fans aus Berlin im Gepäck. "Lars Hering ist der beste Treckerfahrer, den ich kenne", meinte Ralf Peicker aus der Bundeshauptstadt. Mit seiner Frau Silke ist er dieser Tage zu Besuch bei seinem Schwiegervater in Brettin. "Wir waren letztes Jahr schon einmal mit einer ganzen Gruppe beim Ernteumzug und haben zugeschaut, das ist schon etwas Besonderes." In Berlin gäbe es vieles, solche Umzüge allerdings nicht.

Majestätische Ehren kamen in diesem Jahr aus Genthin. In der Kutsche neben Ortsbürgermeister Rudolf Drescher hatte Kartoffelkönigin Carolin I. Platz genommen und winkte fröhlich den Zuschauern am Straßenrand. Auch die Jüngsten waren wieder dabei. Die Kitas Roßdorf und Kleinwusterwitz hatten Wagen geschmückt. "Dafür sind Eltern, Erzieher und Kinder extra am Nachmittag zusammengekommen und haben die Wagen hergerichtet", erzählte Erzieherin Janett Kliemann. Der jüngste Fahrer war wieder Lenny Heimann-Nitsche aus Roßdorf. Seit drei Jahren ist er immer mit dabei.

"Am Anfang bin ich mit Trettrecker gefahren", sagte er. Diesmal war er mit einem kleinen Elektroauto am Start und neben ihm hatte seine Freundin Lucy Platz genommen. Um das Auto herbstlich zu dekorieren, war Lenny mit Mutter Ilka Heimannn vorher noch Blätter und Kastanien suchen. Auf den zwei Rädern seiner Suzuki nahm Joachim Fuchs am Umzug teil. "Ein Erntefahrzeug habe ich nicht, also beteilige ich mich auf diese Weise", lachte er.

Ein Motorrad hatte auch Familie Lemme aus Kleinwusterwitz im Gepäck. Auf dem umfangreich dekorierten Anhänger war es mitsamt Strohpuppenfahrer zu finden. "Wir haben die Startnummer 13, genau wie unsere Hausnummer", schmunzelte Kerstin Lemme. Am Ende brachte die Nummer "13" Glück und die Familie gewann den ersten Preis in der Kategorie "Schönstes Fahrzeug".

"Das Niveau der Dekoration war in diesem Jahr sehr hoch", stellte Juror Helmut Müller fest. Besonders positiv sei der Jury in diesem Jahr zu sehr schön dekorierten Themenwagen aufgefallen. "Bei vielen Wagen lässt sich auch der große Aufwand beim Herrichten erkennen", fügte Jury-Kollege Reico Gerlach hinzu. Ein hohes Niveau sei es gewesen. Nicht nur dort, insgesamt stellte der Heimatverein auch durch die Unterstützung von Sponsoren wie der Sparkasse Jerichower Land ein umfangreiches Programm auf die Beine.

Neben einem Wettbewerb für Kinder auf dem Sportplatz gab es Unterhaltung mit den Kindern der Kita "Stremmestrolche" und dem Drehorgelduo Paula und Oje aus Berlin. Die schwungvollen Melodien brachten sogar einige Tänzer auf die Straße vor dem Gemeindehaus. Natürlich konnten diese sich mit der beliebten Erbsensuppe nach dem Tänzchen stärken.