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Bäckermeister Ulrich Rode will bei der Stollenprüfung in Stendal punkten Wettstreit der besten Stollen

Von Simone Pötschke 14.11.2014, 02:21

Alle Jahre wieder beteiligt sich Bäckermeister Ulrich Rode aus Jerichow mit weihnachtlichem Backwerk aus seiner Backstube an der Stollenprüfung. Diesmal misst er sich wieder mit altmärkischen Handwerkskollegen in Stendal. Stollengourmets können am 26. November im Kaufhaus Ramelow dabei sein. Start: 11 Uhr.

Jerichow/Genthin l Welcher Bäcker backt die besten Stollen im ganzen Land? Darauf werden die bevorstehenden Stollenprüfungen wieder Antworten geben.

Auch in diesem Jahr wird Bäckermeister Ulrich Rode in den Kampf um Medaillen für sein traditionelles Backwerk eingreifen. Trotz des großen Aufwandes, der damit verbunden sein wird, lässt er es sich nicht nehmen, zum Wettstreit um wertvolle Punkte anzutreten. Aus dem Sortiment seiner Backstube wird Ulrich Rode diesmal den Prüfern die Butter-, Nuss- und Cranberrystolle vorlegen.

Routine gibt es im Bäckerhandwerk nicht

Ulrich Rode hat sich in den vergangenen Jahren nicht auf seinen Stollen-Lorbeeren ausgeruht und will sich das Backen der Stollen nicht entgehen lassen. Auch deshalb, weil der Stollen für ihn zu den Stärken des Handwerks zählt.

Das fachmännische Urteil über seine Arbeit ist Ulrich Rode auch nach vielen Berufsjahren wichtig. Routine gibt es im Bäckerhandwerk nicht, sagt der 60-Jährige.

Alle drei Stollen aus der Backstube des Jerichower Bäckermeisters sind ganz individuelle Kreationen, gebacken nach alten Familienrezepturen, die bis auf den Vater von Ulrich Rode zurückgehen. Von Generation zu Generation wird da so mancher Kniff weitergegeben. Der sei durchaus nötig, erklärt Rode. Einen Stollen zu backen, hat es schließlich in sich. Ihm liegt ein schwerer Hefeteig mit einem hohen Fettanteil zugrunde, wobei sich Hefe und Fett eigentlich nicht so gut mit einander vertragen. Der Stollen bleibt damit nach wie vor eine Herausforderung für den Bäcker, auch deshalb, weil die Zutaten stimmen und richtig temperiert sein müssen. Bis in die kleinste Krume hinein muss alles passen.

Wenn wunderts deshalb, wenn Ulrich Rode sagt, dass er sich jedes Jahr aufs Neue in die Kunst des Stollenbackens einfuchsen muss.

Schon im Oktober hat in den Rode- Filialen die Stollensaison begonnen, jetzt sorgt der Meister täglich dafür, dass frische Ware in den Regalen liegt.

Stollen-Ursprung in Sachsen-Anhalt

Bei der Stollenprüfung werden nach einer Reihe messbarer Kriterien Punkte für das Backwerk vergeben. Die Prüfer bewerten den Stollen nach Form und Aussehen, Oberfläche und Krustengestalt, Lockerung und Krumenbild, Struktur und Elastizität sowie nach Geruch und Geschmack. Maximal 100 Punkte sind zu vergeben. Am Ende gibt es Urkunden für "sehr gut" oder "gut". Erst nach dreimaliger Bestätigung "sehr guter Leistungen beim Stollenbacken" bekommt ein Bäcker eine Goldmedaille für sein Backwerk.

Die Stollenprüfung reiht sich auch ein in eine lange regionale Tradition, denn Sachsen-Anhalt gilt als Ursprungsland des Weihnachsstollen, was oft nicht bekannt ist.

Ihre erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1329 in Naumburg an der Saale als Weihnachtsgabe für den Bischof. Aus dem ehemals mageren Backwerk für das Adventsfasten ist ein in vielen Regionen gepflegtes traditionelles Produkt geworden. Die Form ist bis heute unverändert und gilt ebenso wie die Technik des Überfaltens als ein Verweis auf das Jesuskind im christlichen Glauben.