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Steuern für Vierbeiner Sind in Genthin alle Hunde gleich?

Sind alle Hunde gleich? Beziehungsweise soll für jeden Hund der gleiche
Steuersatz bezahlt werden? Bisher kostet ein Hund auf dem Dorf deutlich
weniger als in der Stadt. Das kann sich ab 2015 ändern. Entschieden wird
am Donnerstag im Stadtrat.

Von Kristin Schulze 24.11.2014, 01:20

Genthin l Ein Blick auf die bisherigen Hundesteuern: Lebt "Struppi" in der Stadt Genthin, kostet er Herrchen jedes Jahr 48 Euro an Steuern, für jeden weiteren Hund müssen 60 Euro bezahlt werden.

Anders sieht es auf den Dörfern aus, hier gelten unterschiedliche Preise. In Mützel und Parchen wird für "Bello" wegen des "dörflichen Charakters" nur die Hälfte fällig. Auch die Tucheimer, Gladauer, Dretzeler, Paplitzer und Schopsdorfer Hundebesitzer zahlen deutlich weniger Steuern (siehe Infokasten). Am billigsten ist das Hundehalten in Tucheim, wo man pro Hund nur 15 Euro im Jahr zahlen muss.

Hintergrund: Bei der Eingemeindung der Dörfer in die Stadt Genthin hatte man deren Satzungen inklusive Hundesteuer übernommen. Bereits 2012 war ein Versuch die Hundesteuern anzugleichen am Widerstand des Tucheimer Ortschaftsrates gescheitert.

Bei der Eingemeindung wurde beschlossen, dass die Satzungen bis zum 30. Juni 2014 gültig sind, um den bürokratischen Aufwand zu minimieren, hatte der Genthiner Stadtrat eine Verlängerung bis Januar 2015 beschlossen. Weil die alten Satzungen der Dörfer nun ihre Gültigkeit verlieren, stimmt der Stadtrat bei seiner Sitzung am Donnerstag im Lindenhof über eine neue ab. Für die "Stadthunde" bleibt alles beim alten, während es für die "Dorfhunde" teurer wird. Zwei Varianten hat die Stadtverwaltung erarbeitet (siehe Infokasten). Variante 1: Stadthunde sind weiterhin teurer, die Steuersätze auf den Dörfern werden vereinheitlicht. Das heißt, "Struppi" aus Genthin zahlt das Doppelte wie "Bello" aus Mützel, Parchen, Tucheim, Gladau, Paplitz oder Schopsdorf. Variante 2: Alle Hunde kosten das gleiche Geld.

Tucheims Ortsbürgermeister Karl-Heinz Steinel (CDU) plädiert für Variante 1. "Auf dem Dorf sind die Grundstücke größer, der Hund ist wichtig als Bewacher und hat eine ganz andere Funktion als in der Stadt." Dem widerspricht Helmut Halupka (SPD): "Auch in Genthin gibt es Hunde, die Grundstücke bewachen. Und auf dem Dorf gibt es Hunde, die zur Liebhaberei gehalten werden."

Auch Andy Martius (CDU-Fraktion) spricht sich für Variante 2 aus. "Es ist völlig egal, ob ein Hund in Genthin oder Tucheim auf den Bürgersteig kackt."

Die Abstimmungen im Haupt- und Finanzausschuss fielen zugunsten von Variante 2 aus. Entscheidet der Stadtrat am Donnerstag ebenfalls so, spült das 16 900 zusätzliche Euro in die Stadtkasse. Bei Variante 1 wären es immerhin noch 2600 Euro.