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Dr. Jörg Schulze über Vorsorge Der Polyp wird zum Krebs

06.03.2015, 01:27

Darmkrebs im Kino? Passt auf den ersten Blick nicht zusammen. Doch die Darmkrebs-Infoveranstaltung, die Dr. Jörg Schulze im Genthiner Union-Theater veranstaltete, sorgte für einen vollen Kinosaal. Die wichtigsten Fakten aus Schulzes Vortrag zur Darmkrebsvorsorge:

Angst Viele Menschen meiden Vorsorgeuntersuchungen, weil sie Angst vor einer großen Reise durch die Praxen haben. Man spricht auch von der Vogel-Strauß-Taktik. Man steckt den Kopf in den Sand und hofft, dass es einen nicht trifft. Bei Männern ist das verbreiteter. Während sich immerhin 34 Prozent der Frauen dem Stuhlbluttest unterziehen, sind es nur 17 Prozent der Männer.

Wozu Schulze gibt zu, dass es Vorsorgeuntersuchungen gibt, deren Sinn umstritten ist. Unstrittig sind dagegen die Untersuchungen zum Gebärmutterhalskrebs und zum Darmkrebs. Hier kann man Vorstufen des Krebses erkennen und ihn verhindern.

Warum Darmkrebs ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Der Dickdarm hat eine größere Oberfläche als Haut oder Lunge. Dementsprechend viele Zellen befinden sich dort, es finden unzählige Zellteilungen statt. Wo viel gearbeitet wird, passieren Fehler. Auch im Körper. Aufgrund der vielen Zellen im Darm ist es wahrscheinlicher, dass sie entarten und zum Krebs werden, als anderswo im Körper.

Wie Das Krebskarzinom entsteht aus einem Polypen. Das sind pilzförmige Geschwülste in der Schleimhaut des Dickdarms. Zunächst sind die Polypen gutartig und verursachen keine Beschwerden. Insbesondere größere Polypen können zu bösartigen Tumoren entarten, dann spricht man von Darmkrebs. Frühsymptome, die auf Darmkrebs hindeuten, gibt es nicht. Wenn es zu Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl kommt, ist der Krebs oft schon fortgeschritten. Darum ist es wichtig, zur Spiegelung zu gehen, auch wenn man beschwerdefrei ist.

Hilfe Bei der Spiegelung, werden Polypen erkannt und entfernt. So wird vermieden, dass sich ein Krebskarzinom entwickelt. Wenn man Darmkrebs früh erkennt, hat man eine Heilungschance von 100 Prozent. Je später man den Krebs bemerkt, so schlechter die Chance. Die Vorbereitung und die Spiegelung sind zwar nicht besonders angenehm, aber die Spiegelung ist die sicherste Methode, um Polypen zu entdecken und zu entfernen.