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Auftakt für landesweite Aktion des Museumsverbandes und der Bismarck-Stiftung in Genthin Bismarck trifft seine Denkmale

Von Simone Pötschke 19.05.2015, 03:18

Das Genthiner Kreismuseum war am Internationalen Museumstag Ort für die Auftaktveranstaltung der Museums-Aktion "Bismarck trifft...", die die Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen und der Museumsverband Sachsen-Anhalt initiiert haben.

Genthin l Große bunte Buchstaben, aufgezogen an einer Leine, die am Zaun des Museums befestigt war, fielen sofort ins Auge und verfehlten ihre Wirkung nicht . Sie machten neugierig auf den Internationalen Museumstag. Diesen Anlass würdigten neben dem kleinen Team um Museumsleiterin Antonia Beran, Mitglieder des Fördervereins Genthiner Stadtgeschichte, die Gruppe Anno dazumal und auch überregionale Prominenz mit ihrer Anwesenheit.

Dr. Andrea Hopp, Leiterin der Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen, und Susanne Kopp-Sievers, Geschäftsführerin des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt, nutzten den Internationalen Museumstag, um im Genthiner Museum den Auftakt für die landesweite Museums-Aktion "Bismarck trifft ..." zu geben, die den 200. Geburtstag des Eisernen Kanzlers im Fokus hat.

Dr. Andrea Hopp machte vor den Besuchern deutlich, dass Bismarck eine politische Schlüsselfigur der deutschen und europäischen Geschichte sei, die eine differenzierte Auseinandersetzung auch heute noch notwendig mache.

Symbolisch für die Aktion führte Dr. Andrea Hopp eine kleine Bismarck-Büste im Gepäck, die sie Antonia Beran nach einer kurzen Begrüßung übergab.

Im Verlaufe des Jahres wird die Büste in 14 Museen Station machen, wobei das Genthiner Museum die erste Station ist. Bismarck wird auf dieser Reise, betonte Dr. Andrea Hopp, auf ganz unterschiedliche Sammlungsbestände treffen. Mal würden diese Begegnungen künstlerisch, mal humorvoll, mal nachdenklich sein. Es gebe beispielsweise fiktive Begegnungen Bismarcks mit Friedrich Nietzsche in Naumburg, mit dem Altertumsforscher Winkelmann in Stendal oder der Eiserne Kanzler würde in Salzwedel mit Jenny von Westfalen ins Gespräch kommen. "In Genthin lernt Bismarck nun seine Denkmale kennen", sagte sie mit Hinblick auf die thematische Sonderausstellung. Der Übergabe der kleinen Büste schloss sich eine Lesung aus Briefen und Dokumenten Bismarcks aus den 1830er und Anfang der 1840er Jahren an, in denen er mit seinen beruflichen Perspektiven als Beamter, Junker oder Jurist hadert. Bismarck habe sich selbst als "tintenscheu" bezeichnet, doch wir möchten Ihnen seine Fabulierlust nicht vorenthalten", sagte Antonia Beran an die Gäste gerichtet. Die Lesung bestritten neben der Museumsleiterin Sebastian Kroll, Vorsitzender des Fördervereins Genthiner Stadtgeschichte, sowie Susanne Kopp-Sievers, die den bekannten "Orchesterbrief" vortrug.

Über den Verlauf der Bismarck-Reise durch die 14 Museen Sachsen-Anhalts entsteht eine Dokumentation, die in Schönhausen gezeigt wird. Zugleich begleiten Vorträge Bismarcks-Reise durch das Land. Einen solchen Vortrag wird es im Kreismuseum am Mittwoch, 10. Juni, geben.

Im Museum wird die Ausstellung über Bismarck bis zum 26. Juli zu sehen sein. "Bismarck-Orte und Erinnerungen", Denkmäler in Sachsen-Anhalt, entstand in Zusammenarbeit mit dem Heimatforscher Günter Heine.