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Kabarett "Die Oderhähne" aus Frankfurt/Oder mit Programm "Frauen ruinier`n die Welt" zu Gast in Tucheim "Alterswahnsinn" macht vor keinem Halt

23.05.2015, 01:22

Egal ob es die Probleme der alternden Gesellschaft oder die Affären der Bundespolitik sind, das Quartett "Die Oderhähne" nimmt alles auf Korn. Bestens besucht war das Gastspiel der Kabarett-Gruppe.

Von Bettina Schütze

Tucheim l Mit ihrem Programm "Frauen ruinier`n die Welt" begeisterten Dagmar Gelbke, Margit Meller, Frank Brunet und Ulli Schreiner vom Kabarett "Die Oderhähne" aus Frankfurt/Oder am Donnerstagabend im Saal der Gaststätte "Zum Fiener" zum wiederholten Male das Tucheimer Publikum.

Das Kabarett hat mit diesem Programm das viel diskutierte Thema "Zu alt?" aufgegriffen. So mancher Politiker munkelt da, dass "Frauen die Welt ruinier`n". Laut einer Studie fallen in Deutschland vier Rentner auf einen Jugendlichen. Und die Demographen fordern: Ja, aber möglichst aus großer Höhe. Andererseits will die Jugend für die Rentner eine "Altenabwrackprämie" einführen, heißt es in der Programmeinführung. Soll heißen: Wenn die Enkel das Auto der Großeltern verschrotten, sollen Omi und Opi gleich drin sitzen bleiben. Beide Fakten, so das Kabarett, stammen aus seriösen Fakten des ADAC. Die Darsteller stellen sich diesem gesellschaftlichen Konflikt. Als Duo Infernale der "Ewig-Jung-Gebliebenen" präsentieren sich dabei Dagmar Gelbke und Margit Meller. Und die beiden sind fest überzeugt: "Wir sind noch ganz schön knackig." Frank Brunet als Vorkämpfer der "Rente-mit-40-Bewegung" bestätigt: "Stimmt, bei denen knackt es in allen Gliedern".

Situationen aus dem Alltag sorgen für Lacher

In vielfältigen Situationen zeigten die Kabarettisten, wie sich der "Alterswahnsinn" im täglichen Leben präsentiert. So erhielten Dagmar Gelbke und Margit Meller als "Duo San" zum 45-jährigen Bühnenjubiläum ihren "Renteneintrittsbescheid". Damit drohe Tucheim, dass in Zukunft nur noch U40-Darsteller auf der Bühne zu sehen sein werden. Aber auch als die Rentnerinnen Trudchen Irmchen überzeugten Dagmar Gelbke und Margit Meller im Fitnessstudio. Zur Freude des Publikums war im Arztkoffer von Irmchen allerdings nur "flüssige Medizin", die mit zunehmendem Verzehr ihre Wirkung zeigte. Kein Wunder, dass da Trudchen feststellte: "Meine Leber ist mit ihren Aufgaben gewachsen." Bei der "Tagesshow live aus dem Bundestag" wurde so mancher Politiker musikalisch auf die Schippe genommen. Unter ihnen auch Tante Uschi alias Ursula von der Leyen. "Die Technik der Bundeswehr ist im Arsch. Vor einer deutschen Armee muss heute niemand mehr Angst haben", so der einhellige Tenor.

Höhepunkt des Abends ist der Kanzlerinbesuch

Aber auch ein Blick zurück auf Babysitting und eine 30-jährige Vergangenheit als Kindergärtnerin in der DDR-Zeit brachte das Publikum zum Lachen.

Absoluter Höhepunkt des Programmes war jedoch der "Polit-Talk", bei dem Moderator Frank Brunet Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßen konnte. Margit Meller hat mit der Bundeskanzlerin dabei eine Paraderolle gefunden.

Telefonate mit Barack Obama und Wladimir Putin im Kauderwelsch-Englisch und Kauderwelsch-Russisch lösten Lachsalven beim Publikum aus. Und auch Schlagerqueen Helene Fischer musste herhalten. "Sie ist in Sibirien geboren und unsere stärkste Waffe. Sie kann in Moskau ein Konzert geben. Und wenn das nicht hilft, muss ich das auch noch alleine machen", meinte eine äußerst selbstbewusste Bundeskanzlerin.

Das Kabarett "Die Oderhähne" war nicht zum letzten Mal in Tucheim zu Gast. Dagmar Gelbke versicherte zum Abschluss: "Wir kommen zu Weihnachten wieder."