1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Wie man es Dieben schwer macht

Experten beraten im Präventionsmobil des Landeskriminalamtes Wie man es Dieben schwer macht

Von Mike Fleske 04.06.2015, 03:17

Auf dem Genthiner Marktplatz machte in der vergangenen Woche das Präventionsmobil des Landeskriminalamtes Station. Die Fachberater Bernd Neumann und Fred Brehmeier gaben den Besuchern Ratschläge zur Sicherung der Wohnung gegen Diebe.

Genthin l Zwischen Türrahmen und Fenster setzt Fred Brehmeier das Werkzeug an. Ein kurzes, kaum hörbares Knacken und schon springt das Fenster auf. "Das war keine Minute, die ich dafür gebraucht habe, jetzt könnte ich das Fenster aufstoßen und wäre in der Wohnung", erklärt er. Hier war kein Einbrecher am Werk und es ist auch keine echte Wohnung ins Visier genommen worden. Fred Brehmeier und sein Kollege Bernd Neumann sind Fachberater des Landeskriminalamtes (LKA). In der vergangenen Woche machten sie mit ihrem Präventionsmobil auf dem Genthiner Marktplatz Station. Dabei zeigten sie, wie einfach es ist, den Schließmechanismus von handelsüblichen Fenstern zu knacken und einzubrechen. "Schwachstellen sind die Zugänge, also Fenster oder Türen, die von der Straße abgewandt sind, wo sich der Täter unbeobachtet bewegen kann", schilderte Bernd Neumann. "Um Fenster oder Türen sicherer zu machen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Die richtige Lösung zu finden, ist Teil einer individuellen Beratung. "Unter anderem muss man sich Material und Beschaffenheit der Fenster und Türen anschauen." Für Fenster gibt es beispielsweise Griffe mit Zusatzschloss, Aufhebelsicherungen oder Vorlegestangen, die ein Eindringen erschweren. An Türen lassen sich ebenso Vorlegestangen, Querriegelschlösser, Zusatzschlösser mit Sperrbügeln oder Türgriffketten anbringen. Neumann nannte zwei Arten von Diebstählen, mit der es die Polizei oft zu tun hat. "Am Tage wird auf die Schnelle in die Wohnungen eingestiegen und das, was als nächstes greifbar und leicht einzustecken ist, gestohlen." Etwa Schmuck, Handys und Tablets. In der Nacht kämen die Täter oft nur bis in den Eingangsbereich. "Dort finden sich Jacken mit Brieftaschen, Papieren und Autoschlüsseln." Es sei dann ein Leichtes für die Täter, dass vor dem Haus abgestellte Auto zu stehlen oder mit den ergaunerten Papieren Betrügereien zu begehen.

"Ganz verhindern kann man solche Diebstähle nicht, aber mit Schutzvorrichtungen kann man es den Tätern etwas schwerer machen." Wenn das Aufbrechen von Türen und Fenstern länger dauere, steige auch das Risiko, erwischt zu werden. Der Experte rät, Täter nicht selbst zu stellen: "Es ist sinnvoll, sich ein Handy mit ins Schlafzimmer zu nehmen und die Polizei zu rufen." Ein guter Schutz sei nach wie vor der wachsame Nachbar, dem Fremde in einer Gegend auffallen. "Wenn Sie beispielsweise im Urlaub sind und die Nachbarn nehmen leere Mülltonnen wieder mit auf den Hof oder Zeitungen aus dem Briefkasten, ist das eine Art von Einbruchsschutz." Denn dann wirken Häuser weniger unbewohnt.

Der Präventionstag des LKA war von der Stadtseniorenvertretung gemeinsam mit den Regionalbereichsbeamten Michael Kliemann und Heiko Möhring initiiert worden. "Es gab Erfahrungen von Opfern von Diebstählen in unseren Reihen, sodass wir eine Beratung anbieten wollten", erläutert Heinz Köppe von der Seniorenvertretung den Anlass. Er zeigte sich zufrieden mit der großen Resonanz der Besucher. "Das beweist, dass wir mit unseren Angeboten richtig liegen."

Wer den Präventionstag in Genthin verpasst hat, kann sich am Dienstag, 23. Juni, zwischen 9 und 14 Uhr erneut im LKA-Mobil informieren. Es hält dann auf der Gummersbacher Straße in Burg.