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Auch der zweite Tag der Vereine in der Klosterstadt ist ein Erfolg / Volksstimme-Lokalmatador wird gefeiert. Von Sigrun Tausche Jerichow: Gerold und "sein" Fest sind "spitze"

06.06.2015, 01:16

In der kleinen Stadt Jerichow und ihren Ortsteilen ist mehr los als in manchen größeren Ortschaften, und das ist vor allem einem regen Vereinsleben zu verdanken. Dass dieses wieder richtig in Schwung gekommen ist, daran hat einer besonderen Anteil: Gerold Giese, Lokalmatador 2014 der Volksstimme-Aktion "Du bist spitze!" und Cheforganisator des Tags der Vereine.

Jerichow l Die Einwohner der Ortschaft Jerichow hatten also allen Grund, ihren Lokalmatador beim Vereinsfest richtig zu feiern. Ortsbürgermeister Andreas Dertz würdigte sein Engagement deshalb bei der Eröffnung noch einmal öffentlich. "Gerold Giese hat sich schon seit Jahren mit den Oldtimerfreunden ganz stark engagiert, um das Leben in Jerichow etwas interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Und in unserem Tag-der-Vereine-Team hat er sich auch ganz besonders engagiert."

Um tüchtigen Applaus dafür, dass Gerold Giese es wieder einmal geschafft hat, den Lokalmatador-Pokal der Volksstimme nach Jerichow zu holen, musste Andreas Dertz nicht lange bitten, und bereitwillig wurde auch eingestimmt in ein dreimaliges "Du bist spitze!"

"Wir als Jerichower sind stolz auf dich", bekräftigte Dertz und unterstrich: "Das zeigt wieder einmal, dass wir Jerichower in der Lage sind zusammen zu halten."

Dieser zweite Tag der Vereine stand freilich nicht nur unter den allerbesten Vorzeichen, aber dafür konnten weder Gerold Giese noch die Mitorganisatoren von den anderen Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen etwas. Durch Jugendweihen und Sachsen-Anhalt-Tag blieben einige Teilnehmer und Gäste weg, die sonst ganz bestimmt gekommen wären. Es hatte deshalb schon Stimmen gegeben, den Termin doch noch zu verschieben oder das Fest dieses Jahr ausfallen zu lassen.

Die Befürworter, die sagten "Wir machen es trotzdem!" setzten sich schließlich durch, und zu denen gehörte Gerold Giese an vorderster Front. Etwas, das gerade erfolgreich begonnen wurde, gleich wieder "einschlafen" zu lassen - und sei es erstmal auch nur für ein Jahr, das war für ihn keine Option. Und der Erfolg gab ihm recht: Allein der große Festumzug zeigte schon die tolle Resonanz.

Dass dann auch noch das Wetter mit Regenschauern und Kälte dazwischenfunkte, war nun gar nicht vorhersehrbar. Es gab aber genügend Plätze unter Zeltdächern, um die Schauer "auszusitzen", und währenddessen im großen Zelt auch noch ein schönes Programm.

Doch zunächst erfolgte traditionsgemäß die Proklamation der Jerichower Schützengilde. Deren Einladung waren zahlreiche andere Schützenvereine der Region mit Abordnungen gefolgt: aus Burg, aus Möser, aus Genthin, aus Tangermünde, aus Tangerhütte, und auch Kreisschützenmeister Günther Hahn war gekommen.

Die Schützenkönigin 2014 - Anke Hannemann - gab ihre Kette wieder ab, und mit Marion Walner gibt es auch 2015 eine "Königin", die dann ihren "König" wählen durfte: "Ich nehme den, mit dem ich schon 33 Jahre verheiratet bin", fiel die Wahl erwartungsgemäß auf ihren Ehemann und zugleich Vorsitzenden der Schützengilde Holger Walner.

Danach gab es noch ein Platzkonzert des Pareyer Schalmeienorchesters, das bereits den Umzug begleitet hatte. Den Pareyer gefiel es gut hier in Jerichow, und sie kamen mit ihrer flotten Musik auch gut an.

Mit bester Unterhaltung ging es dann im großen Zelt weiter: Die "Saitenspinner", Klinikband des AWO Fachkrankenhauses, hat mittlerweile ein großes Repertoire, aus dem die vier Musiker schöpfen können und mit dem sie erneut beeindruckten und sich viel Applaus verdienten.

Sicher ist der Applaus auch immer den Jüngsten: Kinder der Kita "Wirbelwind" und Kinder der Grundschule hatten fleißig für ihre Auftritte geübt.

Die Klietznicker Dorfspatzen hatten ihren Auftritt dann wieder auf der Bühne draußen am Festgelände - inzwischen hatte der Regen wieder aufgegeben, und auch die Aktivitäten an den verschiedenen Ständen waren wieder in Gang gekommen. Ob Bierkrugstemmen, Laserwaffenschießen, Zielangeln, Torwandschießen - für alle Generationen gab es Spaß, und sei es beim Zuschauen. Zuschauer gab es auch reichlich beim Auftritt der "Volti-Kids", die nach dem winterlichen Training in der Halle auf Holzpferden wieder auf den "beweglichen" Pferderücken gewechselt sind, was so manche Übung deutlich schwieriger macht. Aber selbst die Jüngsten turnen sichtlich ohne Angst auf dem stattlichen Kaltblutpferd "Elli".

Abends beim Vereinball füllte sich der Saal wieder recht gut. Zwar gab es bei dieser gemeinsamen Veranstaltung nicht mehr die offizielle Zeremonie wie früher beim Schützenball, denn das neue Königspaar zu eröffnen hatte - lange zu bitten brauchte Marion und Holger Walner aber niemand zum Tanz. Und viele andere hielt es bei der Musik der Band "Alive" auch nicht lange auf den Plätzen.

Auf den angekündigten Programmpunkt des Abends freuten sich auch schon viele: Der Jerichower Gospelchor unter Leitung von Pfarrer Christof Enders brachte eine Probe seines Könnens zu Gehör, die ahnen ließ, wie toll sich das erst in der zweifellos viel besseren Akustik der Klosterkirche anhört. Pfarrer Enders lud alle, die gern mitsingen würden im Chor, dazu ein, zur Probe zu kommen. Die nächste findet kommenden Donnerstag, 11. Juni, 19.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus statt.

Ein Höhepunkt des Abends war natürlich auch noch die Verlosung der Tombola-Hauptpreise. Drei "Joker" waren im Lostopf, und wie es der Zufall wollte, lag das Glück hier ganz auf Seiten der Lehrerschaft: Grundschulleiterin Gabriela Nieß, ihre Vorgängerin Gabriele Albrecht und die ehemalige Lehrerin Gudrun Jahn hatten die Joker gezogen. Nun durften sie noch einmal ziehen, und zwar drei tolle Preise, darunter auch wieder ein Wochenende im BMW-Cabrio.