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Fünf Jahre nach Einweihung der Güsener Johanniter-Kita "Am Eulenwäldchen" wird erneut ein Band durchschnitten Ein Spielplatz-Traum wird Wirklichkeit

Von Sigrun Tausche 15.06.2015, 03:31

Mit einem tollen Fest wurden am Sonnabend zugleich der 5. "Geburtstag" der neuen Johanniter-Kita "Am Eulenwäldchen" und die Einweihung des naturnahen Abenteuerspielplatzes gefeiert. Vorausgegangen war eine ganze Festwoche mit vielen Höhepunkten.

Güsen l Am Montag gab es eine Kinderdisco mit Verkleidung, am Dienstag jede Menge Spaß mit Zauberer "Alfino" aus Lostau, am Mittwoch einen Experimentiertag mit ganz vielen, ganz großen Seifenblasen und am Donnerstag einen "Schlemmer-Tag", berichtete Kita-Leiterin Uta Biedermann. "Da haben die Kinder kleine Törtchen gemacht, die Kleinen haben Quarkspeise gerührt, Rote Grütze wurde zubereitet und Mixgetränke serviert."

Freitag war dann "TÜV-Tag", lacht sie: Nachdem der neu angelegte Spielplatz-Bereich schon von einem Sicherheitsexperten der Johanniter abgenommen worden war, musste er nun den "Kinder-TÜV" bestehen. Denn nun, einen Tag vorm großen Fest, durften die Kinder schon mal auf das Gelände und alles ausprobieren. Und wenn die Erzieherinnen dachten, dass die Kleinsten noch ein bisschen ängstlich sein würden - weit gefehlt. "Sie waren als erste überall drauf!"

Für das große Fest am Sonnabend war der Spielplatz bunt geschmückt. Gleich am Eingang hing ein großes Plakat mit ganz vielen Namen drauf von Leuten, die "ein Herz für Kinder" haben - die mit Arbeitskraft, Geld, Material oder auf andere Weise dazu beigetragen haben, dass dieser Spielplatz-Traum Realität werden konnte.

In ihrer kleinen Ansprache blickte Uta Biedermann darauf zurück, wie alles angefangen hat: Als es damals losging mit dem Bau der neuen Kita, haben Kinder, Eltern und Erzieherinnen überlegt, wie der neue Spielplatz aussehen soll. "Da wir uns viel im Wald aufhalten, engen Kontakt zum Förster und Waldpädagogen Steffen Lieder, zum Haus des Waldes Hundisburg, zum Natur- und Waldfreundeverein Güsen haben und dies auch in der Konzeption verankert ist, kamen wir auf einen `naturnahen Spielplatz`. Unterstützung erhielten wir von Pfarrer Friedrich Krüger. Dieser zeigte uns in einem Dorf bei Braunschweig, wie es sein könnte."

Viele können sich sicherlich noch an das tolle Spielplatzmodell erinnern, das daraufhin entstand. Die Erzieherinnen Petra Grimm, Michaela Prause und Monika Maeße haben es zusammen mit Friedrich Krüger angefertigt.

Warum die Umsetzung dieser Pläne so lange dauerte, hatte mehrere Gründe. Zunächst stand nicht der ganze Platz zur Verfügung, weil die alte Kita-Baracke erstmal noch als Ausweich für die Grundschule dienen musste, während diese saniert wurde. Erst danach konnte die Baracke abgerissen werden und der Platz war frei. Vorher konnte nur mit einem Teil der Spielplatzgestaltung begonnen werden.

Und schließlich war es eine finanzielle Frage. Hätte der Spielplatz so, wie er jetzt ist, komplett bezahlt werden sollen, wäre er wohl ewig ein Traum geblieben. "Ohne die Hilfe vieler fleißiger Helfer und Firmen hätten wir es nicht geschafft", betonte Uta Biedermann noch einmal.

Die Kita-Kinder von damals sind heute längst Schulkinder, und viele freuen sich, wenn sie zu Festen und Veranstaltungen wieder einmal in die schmucke Kita kommen können. Die ältesten Kita-Kinder, die schon bald in die Schule kommen und das "Wachsen" des Spielplatzes von Anfang an miterlebt haben, sollten nun auch diejenigen sein, die ihn einweihen dürfen. Zwei durften das symbolische Band mit durchschneiden, und um gerecht zu sein, wurden die zwei Namen per Los gezogen. Ziehen durften die Lose die beiden Vorschulkinder, die am Einweihungstag nicht kommen konnten, erklärt Uta Biedermann. Ausgelost wurden Lara Flügge und Lilly Haßbargen.

Ebenfalls eine Schere in die Hand bekamen Förster Steffen Lieder, der in "Holzdingen", zum Beispiel beim Balancierparcours, ganz viel geholfen hat, Nicole Heinsberg, Kuratoriumsvorsitzende und Mitglied des Fördervereins der Kita, sowie Heiko Zänkert, "von dem ich manchmal dachte, dass er auf dem Spielplatz schläft", scherzte Uta Biedermann. Denn vor allem beim Bau des Rollerparcours und anderer Geländebestandteile hat er unzählige ehrenamtliche Stunden geleistet.

Mit einem Spielplatzbild bemalt hatten die Kinder eine symbolische Spendenurkunde über 776,36 Euro für Martin Holzschuh. Für diese Summe hatte er bei der letzten großen Aktion Material und Technikleistung gesponsert, hatte aber auch vorher schon den Spielplatzbau kräftig unterstützt. "Auch Firma Mewes ist immer mit Maschinen angerückt, wenn wir Hilfe brauchten", ergänzt Uta Biedermann.

Planerisch hat Annett Kriewald den Spielplatz-Bau begleitet - und dabei auch weitaus mehr Hilfe geleistet als die vertraglich vereinbarte Zeit. "Wir konnten sie immer anrufen, wenn wir mal einen Rat brauchten", betont Uta Biedermann.

Unterstützung wird das Kita-Team auch künftig noch benötigen, denn ganz und gar fertig ist der Spielplatz noch nicht. Eine Matschecke soll zum Beispiel noch angelegt werden, ein Seil zum Hochziehen soll auf dem Hügel installiert werden und noch manche andere Ideen gibt es bereits.

Kein Geheimnis ist, dass die nun gerade fünf Jahre alte Kita bereits "aus allen Nähten platzt", weil es wieder deutlich mehr Kinder gibt. Bei der Spielplatzeinweihung nun hat Bürgermeisterin Jutta Mannewitz offiziell mitgeteilt, dass ein Anbau für die Kita beantragt sei.

Bereichert wurde das Spielplatz-Fest durch zwei zusätzliche Attraktionen: Ein hübsches Kinderkarussell aus Magdeburg hatte die Kita für diesen Tag bestellt, ein Zuckerwattestand kam gleich mit, und eine riesige Schiff-Hopseburg war auf dem Vorplatz aufgebaut. "Die hat unser Koch Gunter Müller gesponsert", berichtete Uta Biedermann. Muttis und Omas hatten wieder Kuchen gebacken, später gab`s auch noch Würstchen.

Ganz aktuell in der Festwoche konnten sich Erzieherinnen, Kinder und Eltern auch noch über eine weitere Großspende freuen: 500 Euro von der Volksbank. Die Sparkasse hatte zuvor schon 250 Euro in die "Spielplatzkasse" gesteckt.