1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Eierei um Schöpfwerk Eierbruch geht weiter

Zusammenkunft am Schlagenthiner Schöpfwerk: Verbindlicher Richtwasserpegel soll festgelegt werden Eierei um Schöpfwerk Eierbruch geht weiter

Von Kristin Schulze 15.03.2011, 04:27

Wer bezahlt die Pumpen des Schlagenthiner Schöpfwerkes Eierbruch bei Hochwasser? Diese Frage ist noch immer nicht eindeutig geklärt. Um darüber zu diskutieren, kamen gestern betroffene Landwirte mit Vertretern der Wasserbehörde und des Hochwasserschutzes zusammen.

Schlagenthin. Das Schöpfwerk Eierbruch ist eine gute Sache - da sind sich Landwirte der Region und die Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt in Sachsen-Anhalt und Brandenburg einig. "Das Schöpfwerk entwässert eine etwa 830 Hektar große Fläche", informiert Harry Czeke. "Zwei Drittel der Fläche liegen in Sachsen-Anhalt, der Rest in Brandenburg", so Czeke, der auch Mitglied im Landtagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist. "Arbeitet das Schöpfwerk nicht, steigt das Wasser in den Niederungen zwischen Schlagenthin-Eichberg und Milower Berg an." Noch immer ist die Frage nicht geklärt, wer die Kosten für das Abpumpen der Flächen zu tragen hat.

Bei der Zusammenkunft gestern wurde eines ganz deutlich: Die Flächen sind voller Wasser und es muss gepumpt werden. Bislang bezahlt das Pumpen bei Hochwasser der Antragsteller - das sind oft die Landwirte selbst. "Wir diskutieren über dieses Thema schon 20 Jahre lang, passiert ist noch nichts", beschwerte sich Karl-Heinz Jäger. Der Landwirt aus Demsin fasst die Probleme seiner Berufsgruppe zusammen: "Wir zahlen Pacht für die Flächen. Diese sind ständig unter Wasser und wir können dort nicht arbeiten."

"Das ist keine offizielle Hochwasserschutzanlage"

Die Landwirte bedauern, dass weder Vertreter des Landesverwaltungsamtes noch des Amtes für Landwirtschaft und Flurneuordnung die Einladung zum Vorort-Termin wahrgenommen hatten.

Dass hinsichtlich der Kostenfrage noch gar nichts passiert sei, will Wilhelm Pieper nicht so stehen lassen. Der Leiter des Referats für Hochwasserschutz weist auf die regionale Arbeitsgruppe gegen Verwässerung hin. Dort sei das Problem eingegangen und um eine Klärung würde sich bemüht.

Karin Duckstein von der Wasserbehörde des Kreises klärte über die momentan bestehenden Regelungen auf: "Für das Pumpen des normalen Wassers ist der Unterhaltungsverband zuständig. Bei Hochwasser wäre das Land in der Verantwortung. Da das Schöpfwerk aber keine offizielle Hochwasserschutzanlage ist, muss der Antragssteller - also der Landwirt - in diesem Fall das Abpumpen bezahlen."

"Es muss eine klare Regelung her", fordert Harry Czeke. Nach der Vorort-Besichtigung am Schöpfwerk ging es zurück.

"An der Situation wird sich grundsätzlich nichts ändern", resümierte Wilhelm Pieper nach der Versammlung. "Wir haben uns aber über einen ganz wichtigen Punkt einigen können." Laut Pieper werde an einer klaren Abgrenzung gearbeitet. "Dann ist festgelegt, bis zu welchem Punkt der Unterhaltungsverband das Abpumpen der Flächen bezahlt und wann die Landwirte dafür selbst aufkommen müssen.

Außerdem will Pieper erneut auf das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz in Brandenburg zugehen.

"Grundlage wäre mit Richtwasserpegel geschaffen"

"Damit haben wir die Kostenfrage zwar nicht geklärt", bedauert Harry Czeke, "aber mit einem verbindlichen Richtwasserpegel wäre wenigstens eine Grundlage geschaffen. Damit könne man dann arbeiten.

Die nächste Zusammenkunft ist am 28. April im Unterhaltungsverband geplant.