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Rentner aus Genthin plant schon die nächste Tour Wolfgang Rösler erlebt spannende Fahrradreisen

02.05.2011, 04:45

Burg/Genthin (aa). Nach dem langen Winter haben gestern zahlreiche Radfahrer den Elberadweg - Deutschlands beliebtester Fernradweg - erobert. Grund war der Elberadeltag mit dem die Radsaison eingeläutet wurde.

Seit etwa vier Jahren ist auch Wolfgang Rösler mit seinem Drahtesel gern auf längeren Strecken unterwegs. Als er jüngst allein von Genthin nach München unterwegs war, nutzte er auch den Elberadweg. Der sportliche Mann ist meistens allein unterwegs. "Die anderen sind nicht so verrückt wie ich", erzählt er. "Aber so kann ich alles allein entscheiden, muss niemanden fragen."

Durch die Landschaft fahren, Berge, Wiesen, Wälder sehen, das ist es, was er an seinen Touren liebt. Immer dabei hat er ein Messer. "Zum Essen und zur Verteidigung", sagt der Genthiner. Denn auch als Mann bekomme man durchaus im Wald Angst. "Man hört viel, und da kommen einem schon Gedanken, wenn es überall knackt."

Viele Geschichten kann Wolfgang Rösler erzählen, von Menschen denen er begegnet ist. Gerade diese Geschichten sind es, die ihn erst zum Radfahren brachten. Zuvor hatte er sie immer nur von anderen Radlern gehört. "So was wollte ich auch erleben", sagt er. Und das tat er.

"Meine beeindruckendste Begegnung hatte ich mit einer 65-jährigen Frau, die von Peking nach Paris wanderte. Als ich sie fragte, ob sie allein keine Angst hätte, antwortete sie ¿Die einzige Angst die ich habe, ist nicht vor dem Winter in Paris zu sein\' - da war ich tief beeindruckt", erzählt der rüstige Rentner.

Aber natürlich gebe es auch unschöne Erinnerungen: "Bei einem Unwetter habe ich einmal völlig die Orientierung verloren, wusste nicht mehr wo ich war und habe mich auch verfahren." Damit ihm das nicht wieder passiert, hat er seitdem immer einen Kompass dabei. "Und Sonnenbrille, Handschuhe, Regensachen und ein wirklich gutes Erste-Hilfe-Set. Das sind die Dinge, die immer dabei sein sollten", gibt Wolfgang Rösler als Tipp.

Es gab noch viele andere Begegnungen mit anderen Fahrern, mit netten Bürgern, die ihn zur Erdbeertorte einluden, oder aber das leichtbekleidete Mädchen neben dem Kleinbus im Wald, die interessiert fragte, ob sie ihm was Gutes tun könne und er einfach nur nach Kaffee fragte. Das alles notiert er in einem Reisetagebuch. Dazu die gefahrenen Kilometer und die Strecke. Das war ihm schon bei Vorträgen für den ADFC eine große Erinnerungsstütze.

Auch diesen Sommer geht es wieder los. "Eine Runde um den Bodensee", erzählt er. Aber diesmal mit fünf anderen zusammen. "Eine neue Erfahrung", freut er sich. Das richtige Kartenmaterial ist auf jeden Fall schon bestellt.