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Schopsdorfer Bürgermeister stellt Genthiner Stadträten und Bürgermeister den Ort vor Thomas Barz: "Wir suchen einen verlässlichen Partner für die Verwaltung"

Von Bettina Schütze 02.11.2011, 05:23

Zu einem Arbeitsgespräch weilten kürzlich Genthins Bürgermeister Wolfgang Bernicke, Stadtratsvorsitzender Gerd Mangelsdorf sowie die Fraktionsvorsitzenden in Schopsdorf. Ziel war es, sich gegenseitig kennenzulernen.

Genthin/Schopsdorf l Im Rahmen der Partnersuche zur Eingemeindung in die Stadt Möckern oder Genthin hat sich die Gemeinde Schopsdorf kürzlich Gäste aus Genthin eingeladen. Gekommen waren Bürgermeister Wolfgang Bernicke (parteilos), der Stadtratsvorsitzende Gerd Mangelsdorf (CDU), Stadtrat Franz Schuster (LWG Tucheim) sowie die Fraktionsvorsitzenden Lutz Nitz (Bündnis 90/Grüne), Horst Leiste (SPD), Wilmut Pflaumbaum (FDP) und Birgit Vasen (Die Linke, Fraktionsvize). Schopsdorf\'s Bürgermeister Thomas Barz, seit Jahren im Amt, stellte den Genthinern den Ort unter anderem auf einer Rundfahrt näher vor.

"Mit der Verkündung des Urteils durch das Landesverfassungsgericht am 31. August ist eine Situation entstanden, die wir wollten: keine Zwangseingemeindung", machte Thomas Barz deutlich. Und so wolle man sowohl mit der Stadt Möckern als auch mit der Stadt Genthin über eine mögliche Eingemeindung ins Gespräch kommen. Barz: "Entscheiden werden die Bürger in der Bürgeranhörung am 8. Januar 2012. Wir suchen einen verlässlichen Partner für die Verwaltung."

Von 290 Einwohnern sind 50 jünger als 18 Jahre

Schopsdorf zählt derzeit 290 Einwohner, darunter 50, die jünger als 18 Jahre sind. Das Gewerbegebiet "Fläming", voll vermarktet, mit rund 40 Firmen bietet rund 800 Arbeitsplätze. Über 20 Schopsdorfer haben dort ihren Arbeitsplatz. Ein zweites Gewerbegebiet mit einer Fläche von 20 Hektar wird dazu kommen. Der Flächennutzungsplan ist durch. Auf den Bebauungsplan wartet der Gemeinderat."Wir rechnen mit der Vermarktung ab Mitte des nächsten Jahres", so der Bürgermeister.

2006 wurde der Ort als "Kinder- und familienfreundliche Gemeinde in Sachsen-Anhalt" ausgezeichnet. Es besteht ein Radweg von Magdeburgerforth über Schopsdorf bis nach Ziesar. In den vergangenen Jahren wurden 21 Millionen Euro investiert. Es gibt neben der Feuerwehr starke Vereine wie den Verein "Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Schopsdorf", den Seniorenclub, Kultur- und Heimatverein sowie diverse Sportgruppen.

Im Ort gibt es eine Kegelbahn, ein Lesestübchen und einen Jugendclub. Thomas Barz: "Wir haben keinen Vandalismus sowie keinen Rechts- und keinen Linksextremismus. Wir bringen aber eine tolle Dorfgemeinschaft mit." Der Ort ist mit Funk-DSL, das Industrie- und Gewerbegebiet mit Kabel-DSL versorgt.

Mit Henry Braune verfügt man über einen Gemeindearbeiter. Ein Bauhof ist vorhanden. "Und wir haben über eine Autobahnzufahrt, die einmalig ist. Diese können Lkw mit einer Länge von bis zu 80 Metern nutzen", so Thomas Barz. Ein eigenes Gemeindeblatt, der "Schopsdorfer Bote", informiert die Bürger über alles Wesentliche, was den Ort betrifft.

Thomas Barz: "Wir würden gerne das, was vorhanden ist, behalten. Wir stellen keine Forderungen an die Zukunft."

Schopsdorf wäre als Partner gerne gesehen

"Was Schopsdorf geleistet hat, ist achtbar", zeigte sich Wolfgang Bernicke beeindruckt. Bei der Auflösung der damaligen Verwaltungsgemeinschaft Fläming-Fiener habe man sich nie ernsthaft mit Schopsdorf beschäftigt. Bernicke: "Wir werden aber jetzt garantiert keinen unlauteren Wettbewerb führen." Der mündige Bürger soll die Entscheidung treffen. Die Stadt Genthin sei gerne bereit, unter Berücksichtigung der Eigenheiten Partner von Schopsdorf zu sein. "Wir würden stolz sein, wenn sie sich für Genthin entscheiden würden."

Lutz Nitz garantierte "jegliche Unterstützung für Wünsche von Euch. Die Autobahn sowie das Industrie- und Gewerbegebiet sind Wirtschaftsfaktoren für Genthin". Für Horst Leiste ist "wichtig, dass wir noch nie einen Zwang auf eine Gemeinde ausgeübt haben. Wir haben uns über Euren Besuch bei uns im Stadtrat gefreut. Ich persönlich würde mich freuen, wenn Schopsdorf ohne Zwang zu uns kommen würde." Es würden keine leeren Versprechungen gemacht. Dinge, die ausgehandelt werden, werden auch umgesetzt.

"Gemeinden, die bisher zu uns gekommen sind, wurden fair behandelt. Das würde auch auf Schopsdorf zutreffen", machte Birgit Vasen deutlich. Und Wilmut Pflaumbaum meinte: "Wir haben Augen bekommen, was es hier alles gibt. Wichtig ist es, die Vereinbarung rechtssicher zu machen." Gerd Mangelsdorf ist da optimistisch: "Wir haben bisher alle Vereinbarungen genehmigt bekommen." Abschließend verständigten sich Schopsdorfer und Genthiner darüber, vor der nächsten Stadtratssitzung am 8. Dezember in Genthin den Film "Schopsdorf gestern und heute" den Stadträten zu zeigen.