1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Schüler beschäftigen sich mit Vorurteilen

EIL

Verschiedene Workshops begleiten mit Diskussionsrunden eine Ausstellung im Morushaus Schüler beschäftigen sich mit Vorurteilen

Von Mike Fleske 29.11.2011, 05:26

Schüler aus drei Genthiner Schulen beschäftigten sich in der vergangenen Woche mit dem Thema Vorurteilen und Diskriminierung. Anlass war eine Ausstellung im Jugendhaus zum Thema Rechtsextremismus.

Genthin l Mit den Unterschieden von Klischees, Vorurteilen und Diskriminierung beschäftigten sich in der vergangenen Woche Schüler im Jugendhaus Thomas Morus. Anlass war eine Ausstellung zum Thema Rechtsextremismus mit dem Titel "Auf leisen Sohlen", die in der unteren Etage zu sehen war.

Die Ausstellung des Landeskriminalamtes zeigte, dass der Rechtsextremismus heute auf neue Weise in die Gesellschaft eindringt und sich weit ab von altbekannten Neonazi-Klischees.bewegt.

In Workshops beschäftigten sich die Schüler der Sekundarschule Am Baumschulenweg in Genthin, der Sekundarschule Brettin und der Dürerschule Parchen mit dem Thema. "Es ging in den Workshops auch um Ausgrenzung, Vorurteile und Umstände, die zur Diskriminierung führen", erläuterte Jugendhaus-Mitarbeiterin Petra Schiele. Das Thema sei weiter gefasst worden, um auch gesellschaftliche Hintergründe beleuchten zu können. Zudem seien bestimmte Begrifflichkeiten erläutert worden.

"Mit Wörtern wie Antisemitismus oder Rassissmus sind die Schüler nicht so vertraut", so Schiele. Die Workshops wurden von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Netzwerkes für Demokratie und Courage aus Magdeburg betreut. "Wir haben uns mit den Unterschieden von Klischees, Vorurteilen und rassistischer Diskriminierung beschäftigt", erläutern die Betreuer. Im direkten Meinungsaustausch konnten die Schüler über Vorurteile gegenüber bestimmten Personengruppen sprechen. Für besonderen Gesprächsstoff sorgte dabei der Oscar prämierte Kurzfilm "Schwarzfahrer", in dem ein Dunkelhäutiger in einer Straßenbahn von einer Frau wegen seiner Hautfarbe beschimpft wird. Vor der Kartenkontrolle nimmt der junge Mann ihr den Fahrschein weg und isst ihn auf.

Die Schüler sprachen anschließend auch über die anderen Fahrgäste, die unbeteiligt im Zug saßen und lieferten sich lebhafte Diskussionen über die Möglichkeiten, wie man in einer solchen Situation handeln solle. Die Betreuer machten den Teilnehmern Vorschläge.

"Ich würde versuchen zu helfen, wenn jemand gemobbt wird", meinte die 14-jährige Lisa aus der Dürerschule. Sie könne sich auch vorstellen, einen Erwachsenen zur Hilfe zu holen.

"Wir wollten zeigen, was jeder Einzelne in seinem Umfeld machen kann, um couragiert zu handeln, wenn er Diskriminierung entdeckt", so die Betreuer, die darauf hoffen, dass die Schüler ein wenig von dem Gelernten auch wirklich umsetzen.