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Ortswehren der Kanalstadt beteiligen sich am Programm der Feuerwehr-Unfallkasse Genthins Feuerwehrleute schwitzen einmal wöchentlich für die körperliche Fitness

Von Simone Pötschke 09.12.2011, 05:25

Im Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte (FUK), zu ihm gehören Sachsen-Anhalt und Thüringen, zählt die Genthiner Feuerwehr neben Stendal und Weißenfels zu den drei sachsen-anhaltischen Wehren, die sich am Fitness-Programm beteiligen.

Genthin l Die Kanalstadt verfügt über Feuerwehrleute, die möglicherweise fitter als ihre Kollegen in vielen anderen Kommunen des Landes sind.

Donnerstags in der Zeit von 17 bis 18.30 Uhr schwitzen sie dafür in dieser Jahreszeit in der Turnhalle der Grundschule Diesterweg. Das Besondere daran: Während die Feuerwehrleute in der Vergangenheit individuell ihr Training gestalteten, werden sie jetzt von einem Diplom-Sportlehrer aus Thüringen betreut, der von der Feuerwehr-Unfallkasse als Honorarkraft bezahlt wird.

Seit März läuft dieses von der Feuerwehr-Unfallkasse aufgelegte Programm in Genthin mit großem Zuspruch, wie Stadtwehrleiter Achim Schmechtig sagt. Mittlerweile habe sich auch ein fester Teilnehmerstamm von etwa zehn Feuerwehrleuten herausgebildet, der regelmäßig - neben der regulären Ausbildung - zum Training komme. Dazu zählten Feuerwehrleute der Ortswehren Genthin, Altenplathow, Dretzel und Gladau.

Insgesamt gibt es im Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte jedoch nur sechs Feuerwehren, die das Fitness-Programm in Anspruch nehmen. Mit Bleicherode, Gera und Weimar sind es in Thüringen drei, in Sachsen-Anhalt beteiligen sich ebenso drei Wehren mit Stendal, Weißenfels und Genthin.

"Die Stadt Genthin schafft gute Rahmenbedingungen."

Über die Gründe der mäßigen Inanspruchnahme kann Stadtwehrleiter Schmechtig nur Vermutungen anstellen. In einigen Fällen liege es sicherlich an einer mangelnden Motivation oder auch an einer mangelhaften Organisation, sagt er. In seinem Urteil schneidet Genthin bei diesen Kriterien allerdings gut ab.

Sicher ist, sagt Achim Schmechtig, dass die Stadt für eine Teilname an dem Projekt sehr gute Rahmenbedingungen schaffe. Dazu zählt der Stadtwehrleiter die kostenlose Nutzung der Schwimmhalle und während der kalten Jahreszeit die Nutzung der Altenplathower Sporthalle sowie den Volkspark zum Joggen.

"Solche Voraussetzungen sind durchaus nicht selbstverständlich und anderenorts auch nicht üblich", sagt Achim Schmechtig. "Feuerwehrleute müssen physisch und psychisch fit sein, wie das gemacht wird, liegt in der Obhut der Kommunen. Da sehe ich Genthin auf einem guten Weg."

Der Weg zur Teilnahme am Fitness-Programm war für die Genthiner, wie Schmechtig allerdings salopp anmerkt, auch etwas angereichert mit "Vitamin B". So sei er als Mitglied der Vertreterversammlung der Feuerwehr- Unfallkasse Mitte gezielt angesprochen worden. Andererseits sei auch bekannt, dass die Genthiner Feuerwehr in der Ausbildung der Atemschutzgeräteträger immer ein bisschen mehr mache als gefordert.

Die Feuerwehr-Unfallkasse beruft sich für diese Programme auf zahlreiche Studien, die nachgewiesen haben, dass bei einem Feuerwehreinsatz das Herz-Kreislauf-System eines Feuerwehrmannes extrem hohe Werte erreiche: die Herzfrequenz und die Körpertemperatur steigen sehr stark an, der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen unter der Schutzbekleidung sei enorm. Die Empfehlungen der Autoren dieser Studien gingen immer in ein- und dieselbe Richtung: ein angemessener Fitnesszustand ist für Feuerwehr-Einsatzkräfte ein absolutes Muss.