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Geschäftsführer Dr. Volker Bauer: "Wir befinden uns seit Ende Oktober im Probebetrieb" Endspurt für die Fertigstellung der neuen Tensidanlage des Waschmittelwerkes

Von Simone Pötschke 21.12.2011, 05:22

Vor einigen Monaten hatte die HANSA Group AG die Fertigstellung der Tensidanlage mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro für das vierte Quartal angekündigt. Das Jahr neigt sich nun seinem Ende - Wird der avisierte Termin eingehalten?

Genthin l Obwohl die Zeit knapp wird, will die HANSA Group AG keinen Zweifel daran lassen, dass der geplante Termin der Fertigstellung eingehalten werden kann.

Kurz vor Weihnachten sei auf dem Gelände der Waschmittelwerke Genthin GmbH noch nichts von besinnlicher Atmosphäre zu spüren, heißt es auf Anfrage des Genthiner Rundblicks aus der Pressestelle der Hansa Group.

Die Mitarbeiter würden derzeit "konzentriert" an der Inbetriebnahme der Tensidanlage arbeiten. Geschäftsführer Dr. Volker Bauer sei zuversichtlich, den zuletzt genannten Zeitpunkt für die Inbetriebnahme halten zu können, hieß es.

Schwefelsäureproduktion wurde aufgenommen

Ihm bleiben noch rund zwei Wochen, um den avisierten Termin innerhalb des vierten Quartals zu halten. "Wir befinden uns seit Ende Oktober im Probebetrieb. Insgesamt wurden Tanks für Zwischenprodukte mit einer Kapazität von 1 100 Kubikmetern und weitere vier Fertigproduktetanks mit einer Kapazität von 2 000 Kubikmetern installiert. Bisher wurde die Schwefelsäureproduktion erfolgreich aufgenommen, was noch abschließend fehlt, ist die erfolgreiche Produktion von Tensiden" , sagte der Geschäftsführer gegenüber der Volksstimme.

Nach der Inbetriebnahme arbeiten rund 35 Mitarbeiter dauerhaft in der Tensidanlage. Geschult wurden sie in Düren, einem anderen Produktionsstandort der HANSA Group AG, zu der auch die Waschmittelwerk Genthin GmbH gehört.

Nach einer Bauphase von rund eineinhalb Jahren können in Kürze in Genthin LABS (Lineares Alkylbenzolsulfonat für Waschmittel und Haushaltsreiniger), FAS (Fettalkoholsulfate für Spülmittel, Fein-, Woll- und Vollwaschmittel), FAES (Fettalkoholethersulfate für Feinwaschmittel, Seifen und Geschirrspülmittel) und AOS (Olefinsulfonate für spezielle Reinigungsmittel oder Industriereiniger) produziert werden.

Damit erweitert die HANSA Group AG ihre Produktionskapazität von derzeit 30 000 Tonnen auf dann rund 130 000 Tonnen pro Jahr.

Finanziert wird das laufende Projekt durch Eigenkapital, Darlehen sowie Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt und der Europäischen Union.

Nach Inbetriebnahme der Tensidanlage rechnet die HANSA Group dauerhaft mit einem Umsatzzuwachs im substanziellen Millionenbereich. Die Genthiner Tensidanlage wird nach ihrer Fertigstellung die drittgrößte Anlage für anionische Tenside weltweit sein.

Bereits das Richtfest war im Februar unter Anwesenheit von Prominenz aus Wirtschaft und Landespolitik gefeiert worden. Eine ähnliche Resonanz dürfte deshalb bei der offiziellen Einweihung der Tensidanlage zu erwarten sein.

Die direkte Nachbarschaft der Anlage zu den Produktions- und Abfülllinien für Wasch- und Reinigungsmittel bietet dem Unternehmen eigenen Angaben zufolge hervorragende Möglichkeiten zum Ausbau der Wertschöpfungskette.

Die HANSA Group AG hatte als größter Einzelinvestor über die im Jahr 2009 neu gegründete Tochtergesellschaft Waschmittelwerk Genthin GmbH unter anderem die bestehende Wirbelschichtanlage zur Herstellung von Granulaten für die Wasch- und Reinigungsmittelindustrie übernommen und betreibt inzwischen eine Flüssigwaschmittel- und eine Körperpflegemittelproduktion im Auftrag von Markenartiklern und Handelsorganisationen.

Dadurch wurden bisher in Genthin rund 170 Arbeitsplätze geschaffen.