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Gäste aus Kade wieder mit dabei/Nächster Höhepunkt ist Weltmeisterschaft in Lettland Neujahrsbaden im Ferchländer Löschteich

Von Sigrun Tausche 02.01.2012, 10:27

In kleiner Runde fand gestern das nun schon traditionelle gemeinsame Neujahrsbaden der Ferchländer Triathleten und der Eisbader aus Kade im Ferchländer Feuerlöschteich statt. Große Vorbereitungen waren diesmal nicht nötig, denn von Eis war keine Spur.

Ferchland/Kade l "Wir haben schon tüchtig gearbeitet", scherzten Rainer Bonitz, Angela Seipelt und Mario Sturm vom Ferchländer Triathlon-Team, als die ersten Gäste aus Kade eintrafen: "...einmal rund um den See Eis gesägt!" Wenn auch die winterliche Kulisse fehlte, so ließen sich die Eisbade-Fans doch nicht die gute Laune verderben. Hauptsache, man trifft sich mal wieder, tauscht Silvester-Erlebnisse und Neuigkeiten aus und schwärmt von vergangenen und bevorstehenden Höhepunkten.

Dazu zählt nicht nur das große Ferchländer Winterschwimmertreffen, das am 28. Februar alle wieder hier vereinen wird, zusammen mit vielen anderen Aktiven und Zuschauern, sondern auch die Weltmeisterschaft im Winterschwimmen.

Die fand im vorigen Jahr im Slowenischen Bled statt, und fünf Teilnehmer aus Kade waren mit dabei. Dieses Jahr treffen sich Winterschwimmer aus vielen Ländern zur Meisterschaft in Jurmala bei Riga, Lettland. Und wiederum haben sich die Kader angemeldet: Jens Roland, Reiner Besing, Dirk Rechholtz und Jörg Tischer wollen starten. Auch Hartmut Nothe wird mit vor Ort sein - diesmal leider nur als Gast, wie er bedauert. Aus beruflichen Gründen konnte er sich nicht rechtzeitig anmelden, denn Meldeschluss war schon am 30. November. "Aber es ist auch so mal ganz schön", tröstet er sich. "Da kann ich mich wenigstens um die anderen kümmern."

Dass die Unterstützung eines Begleit-Teams, zu dem diesmal auch die Frauen gehören werden, hilfreich ist, dürfte angesichts der mehr als 1 400 Teilnehmer bei der WM verständlich sein. Auch voriges Jahr in Bled habe man - trotz vorzüglicher Organisation - ganz schön aufpassen müssen, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, erinnert sich Nothe. Denn das Sprachproblem kommt noch dazu: Die Ansagen sind in englisch, und auch untereinander verständigt man sich meist so - mit Dialekten der verschiedensten Länder plus Händen und Füßen.

Während die kleine Winterschwimmer-Truppe gestern in Ferchland nur kurz im etwa sechs Grad kühlen Wasser abtauchte, wird es in Jurmala deutlich härter zugehen: Gemeldet sind die Kader für die Wettbewerbsstrecken 25 Meter Brustschwimmen nach Zeit und 50 Meter Freistil ohne Zeitmessung. Gute Schwimmer sind dabei doppelt im Vorteil: Sie sichern sich nicht nur gute Platzierungen, sondern brauchen auch nicht so lange im eisigen Wasser zu bleiben.

Die Kader freuen sich schon darauf, in Jurmala wieder etliche Bekannte zu treffen. Viele der Teilnehmer aus Deutschland kennen sie ohnehin, darunter auch einige von den "Rostocker Seehunden", die in Ferchland seit langem Stamm-Besucher sind.

Weitaus größer sei der Andrang aus den nordischen Ländern, berichten sie. "In Norwegen und Finnland gibt es Vorausscheide für die Teilnahme an der WM, weil so viele dabei sein möchten!" Entsprechend werde dann auch hart um Platzierungen gekämpft.

Für die Kader dagegen ist Dabeisein alles. Das Training für die WM hält sich entsprechend in Grenzen. Vor dem Neujahrsbaden gesten in Ferchland haben sie sich nur am 1. Advent bei Besings zum Anbaden im Gartenteich getroffen und dann noch mal zwei Tage zuvor ebendort, um nach einem Saunagang erneut in den Teich zu springen.

Für die Ferchländer Triathleten ist das Winterschwimmen ohnehin nur ein Spaß nebenbei. Seit mehreren Jahren schon machen sie beim hiesigen Eisbaden Ende Januar mit und treffen sich außerdem schon einige Jahre mit den Kadern zum Neujahrsbaden. Trainiert wird nur fürs eigentliche Hobby, und dabei fällt im Winterhalbjahr das Schwimmen sogar weg.

Ihr nächster Wettkampf, die "9. Schlammschlacht" am 12. März in Osterburg, ist deshalb nur ein Duathlon mit Laufen und Radfahren. "Fürs Schwimmen ist es jetzt zu kalt", erklären die Ferchländer und springen wenig später ins Wasser...