1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Genthiner machen sich heute für Erhalt des Krankenhauses stark

Bürgermeister Wolfgang Bernicke und die Stadträte Heinrich Telmes, Harry Czeke und Horst Leiste sind zum Termin im Sozialministerium Genthiner machen sich heute für Erhalt des Krankenhauses stark

Von Manuela Langner 16.01.2012, 05:29

Genthin l Heute ist eine Genthiner Delegation im Magdeburger Sozialministerium zu Gast. Bürgermeister Wolfgang Bernicke, SPD-Fraktionschef Horst Leiste, Harry Czeke, Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzender der Linken im Genthiner Stadtrat, sowie Heinrich Telmes (Pro Genthin) werden sich im Gespräch mit Dr. Nehring für einen Erhalt des Johanniter-Krankenhauses stark machen.

Anfang Dezember hatten sich Vertreter des Genthiner Stadtrates und der Bürgermeister in Stendal unter anderem mit Geschäftsführer Dr. Martin Windmann zum Erhalt des Genthiner Krankenhauses verständigt. Demnach sind sowohl die Johanniter als auch die Stadt am Weiterbestehen interessiert. Allerdings wurde in dem Gespräch auch deutlich, dass die Wirtschaftlichkeit des Genthiner Hauses gewährleistet sein muss. "Die wird auch Schwerpunkt unseres Gespräches in Magdeburg sein", kündigte Wolfgang Bernicke am Donnerstag im Hauptausschuss an.

Unter Umständen soll es eine dritte Gesprächsrunde geben, bei dem sich alle drei Parteien an einen Tisch setzen.

"Wir wissen, dass es ohne die genannten, grundlegenden strukturellen Veränderungen kein Überleben des Genthiner Krankenhauses gibt", sagte Lutz Nitz (Bündnis 90/Die Grünen). Allerdings sei es schon ein Nackenschlag, dass in der Fördermittelzusage für das Stendaler Krankenhaus die Schließung Genthins impliziert sei. Ob es im Bescheid eine Lücke gebe, die genutzt werden könnte, regte Lutz Nitz an herauszufinden. Er lehnte die gestiegenen Personalkosten als Argument ab und verwies vielmehr auf die Diskussion um einen Mindestlohn auf Bundesebene. "Man kann nicht alles unter einem wirtschaftlichen Aspekt betrachten. Wem interessiert die Wirtschaftlichkeit, wenn man schnell medizinische Hilfe benötigt?"

Das Gesundheitswesen werde nur von Zahlen beherrscht, merkte Harry Czeke (Die Linke) an. Er sprach ebenfalls an, dass die Krankenhausplanung die Schließung Genthins vorsehe, sobald Stendal fertiggestellt worden sei. "Die Krankenkassen müssen von der Notwendigkeit des Krankenhauses überzeugt werden." Zugleich war er sich sicher, dass der Standort Genthin für die Johanniter auch ein Imagefaktor sei. "Ohne Genthin entscheiden sich die Patienten auf dieser Seite der Elbe für Burg oder Brandenburg, nicht für Stendal."

Lutz Nitz schlug vor, dass auch ein Mitglied der CDU-Stadtratsfraktion den Termin in Magdeburg wahrnimmt, damit beide Magdeburger Regierungsparteien beim Gespräch im Sozialministerium beteiligt sind.