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Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Tucheim mit positiver Bilanz für das Jahr 2011 Stellvertretender Wehrleiter: "Ihr habt einen qualitativen Sprung nach vorn gemacht und wir stehen hinter Euch"

Von Bettina Schütze 16.02.2012, 05:22

Eine insgesamt positive Bilanz für das Jahr 2011 konnte Ortswehrleiter Tobias Jeserick in seinem Rechenschaftsbericht der Freiwilligen Feuerwehr Tucheim für das Jahr 2011 ziehen.

Tucheim l Zu insgesamt 15 Einsätzen wurden die Kameraden der Tucheimer Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr gerufen. Dabei wurden 42,5 Einsatzstunden und 411,5 Mannstunden geleistet. Die Einsätze gliedern sich wie folgt auf: Sieben Brandeinsätze, vier technische Hilfeleistungen, zwei Brandsicherheitswachen, eine Person in Not und eine Einsatzübung in Ringelsdorf. "Dabei konnten insgesamt fünf Personen gerettet werden", so Tobias Jeserick.

Die Einsatzfahrzeuge legten 10636 Kilometer zurück

Die Einsatzfahrzeuge legten in 2011 insgesamt 10 636 Kilometer zurück. Diese entfallen auf den Rüstwagen (RW 1, 788), das Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25, 933) und den Mannschaftstransportwagen (MTF) mit 8915 Kilometern. Der MTF musste im November 2011 wegen eines technischen Defekts stillgelegt werden. Tobias Jeserick: "Eine Ersatzbeschaffung für 2012 ist geplant."

Auch mit der Ausrüstung kann die Ortswehr zufrieden sein. Zahlreiche Anschaffungen, wie beispielsweise ein Rettungs-teleskopzylinder, Funkmeldeempfänger, Rückfahrwarner und Scheinwerfer, wurden getätigt. Vom Förderverein der Feuerwehr erhielten die Kameraden zehn Flammschutzhauben für Nicht-Atemschutzgeräteträger und zwei Schaufensterpuppen.

An der Standortausbildung nahmen 23 Kameraden teil und leisteten dabei 493 Ausbildungsstunden. "Nur vier Kameraden brachten es auf die geforderten 40 Stunden. Fünf Kameraden kamen auf 26 bis 35,5 Stunden und 14 Kameraden auf zwei bis 19 Stunden", so der Ortswehrleiter.

Angeboten wurden insgesamt 65,5 Stunden. An den 24 Ausbildungseinheiten nahmen durchschnittlich nur 25 Prozent der Aktiven teil. An der Standortausbildung in Genthin beteiligten sich acht Kameraden aus Tucheim. Sie leisteten zusammen 204 Ausbildungsstunden und fuhren bei drei Einsätzen im Stadtgebiet mit.

An der BKS in Heyrothsberge absolvierten acht Kameraden 21 Lehrgänge und Seminare. An neun Lehrgängen nahmen sechs Kameraden am Bildungszentrum der Jugendfeuerwehr Sachsen-Anhalt teil und zehn Kameraden beteiligten sich an 16 Lehrgängen im FTZ Burg. Erfreut konnte der Ortswehrleiter registrieren, dass das Jahr 2011 unfallfrei verlief. "Lediglich bei einem Wettkampf der Jugendfeuerwehr gab es eine eingeklemmte Hand."

Reform des Landes rückt Motivation ins Negative

"Nicht zufrieden sein können wir aber mit der Arbeit des Landkreises. Die Unlust einiger Mitarbeiter des FTZ ist manchmal unübersehbar. Ich habe es selbst erlebt", machte Tobias Jeserick seinem Unmut Luft. Und legte gleich noch nach: "Mit der neuen Reform durch das Innenministerium des Landes Sachsen-Anhalt wird die Motivation der Kameraden ins Negative gerückt."

Genthins Bürgermeister Wolfgang Bernicke betonte, dass "sich die Stadt Genthin im Rahmen der möglichen Finanzen auch weiterhin an der Unterstützung der Wehren beteiligen werde". Erhöhte Aufmerksamkeit sei der Mitgliedergewinnung beizumessen. Georg Witt, stellvertretender Stadtwehrleiter, bestätigte der Ortswehr, einen qualitativen Sprung nach oben gemacht zu haben. Mit 27 Einsatzkräften liege die Tucheimer Ortswehr über dem Durchschnitt des Landkreises (24). Innerhalb der Stadt Genthin weist die FFw Tucheim die vierthöchste Einsatzbelastung nach. Er versprach: "Wir stehen hinter Euch."

Auch in das Dorfleben hat sich die Ortswehr wieder bei verschiedenen Veranstaltungen aktiv eingebracht. Höhepunkt des letzten Jahres waren die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Ortswehr. Und Tucheims stellvertretender Ortsbürgermeister Karl-Heinz Steinl freute sich "über die gute Zusammenarbeit mit den anderen Wehren." Die Freiwillige Feuerwehr Tucheim zählt derzeit insgesamt 78 Mitglieder im Alter von sechs bis 82 Jahren: 27 in der aktiven Einsatzgruppe (darunter drei Frauen), zwölf in der Jugendfeuerwehr, 17 in der Kinderfeuerwehr, zehn in der Frauengruppe und zwölf in der Alters- und Ehrenabteilung. Die Einsatzabteilung hat einen Altersdurchschnitt von 46,6 Jahren.