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Dr. Bauer: Mit dem Ausbau der Produktion sind ideale Bedingungen für die Zukunft geschaffen 50-Millionen-Investition für Genthin: Hochmoderne Tensidanlage geht in Betrieb

Von Simone Pötschke 16.02.2012, 05:23

Die neu gebaute Tensidanlage des Waschmittelwerkes (Investitionssumme 50 Millionen Euro) ist gestern durch Ministerpräsident Reiner Haseloff offiziell in Betrieb genommen worden.

Genthin l Die Freude über die neue Tensidanlage hatte gestern viele Facetten. Während Dr. Volker Bauer, Geschäftsführer des Waschmittelwerkes und seit 1. Januar Mitglied des Hansa-Vorstandes, die Inbetriebnahme zum Anlass nahm, um den Anwesenden die erfolgreiche Fortsetzung einer nunmehr 90 Jahre währenden chemischen Produktion in Genthin in Erinnerung zu bringen, sprach Ministerpräsident Reiner Haseloff von einem besonderen Tag, der es verdient habe, in einem Tagebuch festgehalten zu werden.

Darauf eingehend ließ Haseloff noch einmal die schwierige Situation für Genthin, die 2008 mit dem Weggang von Henkel entstanden war, Revue passieren. Er hatte seinerzeit als Wirtschaftsminister die Verhandlungen in Düsseldorf geführt, die Suche nach Investoren und die Ansiedlung der Hansa Group begleitet.

Gestern würdigte der Ministerpräsident das Engagement der Hansa Group AG, insbesondere vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Eurokrise. Die Entscheidung, den Konzernsitz nach Genthin zu verlegen, wertete Haseloff als ein ausdrückliches Bekenntnis der Hansa Group AG zu Sachsen-Anhalt.

Einer der nunmehr 35 Chemikanten, die in der neuen Tensidanlage einen sicheren Arbeitsplatz gefunden haben, brachte seine Freude über die Großinvestition bei einem Rundgang auf die ganz einfache Formel: "Ich bin wirklich zufrieden, dass ich hier arbeiten kann. Bezahlt wird nach Tarif. Nachdem Henkel weggegangen ist, hätte es richtig schlimm für uns kommen können."

50 Millionen Euro hat die Hansa Group in die nunmehr drittgrößte Anlage für anionische Tenside der Welt investiert. Am Standort Genthin werden nun LABS (Lineares Alkylbenzolsulfonat für Waschmittel und Haushaltsreiniger), FAS (Fettalkoholsulfate für Spülmittel, Fein-, Woll- und Vollwaschmittel), FAES (Fettalkoholethersulfate für Feinwaschmittel, Seifen und Geschirrspülmittel) und AOS (Olefinsulfonate für spezielle Reinigungsmittel oder Industriereiniger) produziert.

Im November des vergangenen Jahres lief zunächst der Probebetrieb für die Anlage, die für eine Kapazität von zirka 100 000 Tonnen im Jahr ausgelegt ist. Etwa 40 Prozent der Produktion wird die Hansa Group AG für den Eigenverbrauch benötigen.

Dr. Volker Bauer sagte vor den etwa 40 geladenen Gästen: "Allein dies dokumentiert die Bedeutung dieses Investitionsprojektes für die Wachstumsstrategie der Hansa Group AG".

Mit dem Ausbau der Produktion seien Bauer zufolge ideale Wachstumsbedingungen für die Zukunft geschaffen worden. Deshalb dürfe sich das Unternehmen heute mit Recht als einer der führenden, integrierten Anbieter für Care Chemicals in Deutschland bezeichnen, unterstrich Dr. Volker Bauer, der im Vorstand für die Produktion verantwortlich zeichnet.

Mit der Inbetriebnahme der Tensidanlage rechnet die Hansa Group AG mit einem Umsatzzuwachs im substanziellen Millionenbereich. Die direkte Nachbarschaft der Anlage zu den Produktions- und Abfülllinien für Wasch- und Reinigungsmittel bieten der Hansa Group AG nunmehr ausgezeichnete Möglichkeiten der Wertschöpfungskette.

Die Hansa Group AG hatte als größter Einzelinvestor 2009 unter anderem die Wirbelschichtanlage zur Herstellung von Granulaten für die Wasch- und Reinigungsmittelindustrie übernommen und betreibt eine Flüssigwaschmittel- und eine Körperpflegemittelproduktion im Auftrag von Markenartiklern und Handelsorganisationen.

Im Genthiner Waschmittelwerk, der Tochtergesellschaft der Hansa Group AG, sind 190 Arbeitsplätze geschaffen worden. Auf dem gesamten Werksgelände, das Henkel 2008 verlassen hat, sind heute mittlerweile etwa 400 Arbeitnehmer tätig.