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Derzeit liegen 4000 ostdeutsche Kinder mit Magen-Darm-Beschwerden flach, Schuld daran soll das Schulessen sein Kinder werden vom Schulessen in Genthin nicht krank

29.09.2012, 01:17

Genthin l Eltern und Schüler der Genthiner Schulen können aufatmen. Keine der Einrichtungen werden von dem hessischen Catering-Service beliefert, der derzeit unter Verdacht steht, verdorbenes Essen an Schulen geliefert zu haben.

Seit Dienstag sind nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts rund 4000 Schüler aus Sachsen, Berlin, Thüringen und Brandenburg von Magden-Darm-Beschwerden betroffen. Bei einigen von ihnen wurde sogar das gefährliche Noro-Virus festgestellt. Ob auch in Sachsen-Anhalt Essen des Unternehmens aus Rüsselsheim zu Problemen führte, wird derzeit geprüft. "Im Jerichower Land gibt es keine Fälle", berichtet Henry Liebe, Pressesprecher des Landkreis Jerichower Land, "daher sehen wir auch keinen Handlungsbedarf."

Das sieht das in Brandenburg schon ganz anders aus, wie Lutz Nitz, Genthiner und Lehrer an einer schulischen Einrichtung der Stadt Brandenburg, berichtet: "Bei uns sind über 50 Prozent der Schüler betroffen, einer davon liegt sogar im Krankenhaus." Auch an seinem Arbeitsplatz kam das Essen vom beschuldigten Zulieferer, der als Kette bundesweit Schulen und Kindergärten beliefert. Das Unternehmen bestreitet einen Zusammenhang zwischen den Erkrankungen und dem gelieferten Essen.

Die Genthiner Schulen werden von regionalen Anbietern versorgt. Die Qualifizierungs- und Strukturförderungsgesellschaft (QSG) ist eine davon. Geschäftsführer Andreas Titze berichtet: "Bei uns wird alles frisch zubreitet und zeitnah an die Schulen verteilt." Dabei unterliegt die komplette Zubereitung strengen Hygienestandards des Kreises und des Landes. Der Betrieb bemüht sich derzeit sogar um die Erlangung der EU-Zulassung zum Ausliefern von Essen. Titze räumt allerdings ein: "Wir prüfen unsere Zulieferer zwar, es kann aber sein, dass hier Probleme entstehen."

Die Sekundarschule am Baumschulenweg ist für den Ernstfall trotzdem vorbereitet. Neben dem Bereitstellen von Desinfektionsmitteln gibt es Handlungsanweisungen für Eltern. Außerdem wurden allgemeingültige Vorkehrungen nach dem Infektionsschutzgesetz getroffen. "Bisher haben wir aber noch nichts gehört. Es haben auch noch keine besorgten Eltern bei uns angerufen." Das stellt Schuldirektorin Monika Reinhold fest. Am Bismarck-Gymnasium gab es ebenfalls noch nie eine Magen-Darm-Epidemie. Momentan kämpfen die Schüler viel mehr mit Erkältungen.