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Genthiner Bürger packen insgesamt 223 Pakete für die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" Schuhkartons voller Geschenke erfreuen moldawische Kinder

06.12.2012, 01:29

Genthin l Das 223. und damit letzte Paket aus Genthin für Weihnachten im Schuhkarton wurde von der Volksstimme-Redaktion abgegeben, lacht Monika Franz. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Aktion in diesem Jahr." Im Gemeindebüro der St. Trinitatiskirche hatte die Büroleiterin die prall gefüllten Schuhkartons gesammelt. In den bunt gestalteten Paketen finden sich unter anderem Kleidung, Buntstifte oder Süßigkeiten, die an Kinder in Osteuropa gespendet werden. Außerdem klimpern in der Spendendose von Monika Franz 702 Euro. Mit dem Geld können die Kosten für den Versand der Pakete gedeckt werden.

Mitte November wurden die Kartons abgeholt. Bevor sie ihren Bestimmungsort, in diesem Jahr Moldawien, erreichen, müssen die bunt geschmückten Kisten erst noch durchsucht werden. Diese Aufgabe übernimmt Madlen Keijzer in der Sammelstelle in Schönhausen. Für die Organisation "Geschenke der Hoffnung" kontrolliert sie die Pakete. Gummibärchen, Schokolade mit Nüssen oder gebrauchte Kleidung gehören nämlich nicht in die Schuhkartons.

Es wird nichts weggeschmissen

Die Zollbestimmungen in Moldawien verhindern das. Außerdem müsste die Hilfsorganisation gebrauchte Kleidung zuerst reinigen und desinfizieren lassen, damit sie an Kinderheime in Moldawien weitergegeben werden kann.

Trotzdem muss kein Spender besorgt sein, dass die Süßigkeiten oder T-Shirts jetzt im Müll landen. Die Sachen werden an deutsche Hilfsorganisationen gespendet. Gummibärchen und Schokolade gehen an die Tafel in Stendal, gebrauchte Kleidung landet bei der Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes.

"Es ist erfreulich, dass in diesem Jahr keiner seine Rumpelkammer in die Pakete entleert hat", erzählt Madlen Keijzer. Gut eine Woche war sie mit dem Durchforsten der Pakete beschäftigt. Dabei ist ihr etwas aufgefallen: "In diesem Jahr haben überdurchschnittlich viele Kitas und Schulen mitgemacht." Das ist auf der einen Seite erfreulich, bringt auf der anderen Seite aber ein Problem mit sich: "Diese Einrichtungen vergessen meistens die sechs Euro Versandgebühren", weiß Monika Franz von der St. Trinitatiskirche. Sie freut sich deshalb besonders über eine andere Spendergruppe. Ältere Menschen würden bei der Annahmestelle häufig nur Geld abgeben. Diese Erfahrung hat auch Madlen Keijzer gemacht. Allerdings kommt es vor, dass die Menschen ihr 20 Euro mit den Worten in die Hand drücken: ¿Packen Sie ein schönes Paket für mich.\' Dieser Auftrag wird gewissenhaft ausgeführt.

Weniger Pakete als im Vorjahr

Im letzten Jahr wurden übrigens 247 Pakete verschickt. Die Einnahmen für den Versand betrugen aber nur 580 Euro. Deshalb ist Monika Franz auch nicht besorgt über den Rückgang. Sie vermutet die Differenz bei einem örtlichen Finanzdienstleister, der sich 2011 noch an der Aktion beteiligt hat und diesmal nicht mehr.

Die Pakete sind von Schönhausen nach Hannover gebracht worden. Von dort treten sie ihre Reise nach Moldawien an, wo sie in mehreren Städten Kinderaugen zum Strahlen bringen sollen.