1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Spuren und Erinnerungen Friedrich II. im Jerichower Land

Schautafeln über das Wirken des preußischen Königs / Projektidee des Vereins Pro JL wird auch im kommenden Jahr fortgeführt Spuren und Erinnerungen Friedrich II. im Jerichower Land

Von Mario Kraus 10.12.2012, 02:34

Burg/Genthin l Ende Februar wurde unter großem Interesse von Besuchern aus dem gesamten Jerichower Land im Foyer des Kreishauses in Genthin eine Ausstellung "Spuren und Erinnerungen - Friedrich II. im Jerichower Land" eröffnet. Und das mit Erfolg. Zahlreiche Besucher zwischen Jerichow und Loburg sowie Touristen können auf diese Weise ein Stück Geschichte dieser Region erfahren.

Der 300. Geburtstag des preußischen Königs Friedrich II. (1713-1786) bietet vielerorts Anlass zur Erinnerung, denn schon zu Lebzeiten war Friedrich II. wie kaum ein anderer Monarch populär. Unter ihm, der auch "Friedrich der Große" genannt wurde, erfolgten tiefgreifende Veränderungen in Siedlungs-, Verkehrs- und Wirtschaftsstruktur, die bis heute das Erscheinungsbild unseres Landkreises prägen.

Aus diesem Grund war diese Ausstellung eine Projektidee des Vereins Pro Jerichower Land e.V. und wurde durch gemeinsame Zusammenarbeit zwischen Kreismuseum und Ortschronisten unter anderem aus Mützel, Tucheim, Körbelitz sowie durch die Hilfe des Heimatvereins Parey, des Geschichtskreises Wulkow-Wust, der QSG Genthin und von Fotografen und Mitarbeitern der Stadt Genthin auf Schautafeln zusammengestellt.

So beschäftigt sich eine Tafel mit den Militärstandorten und Revuen. Dabei wird an die erste Kaserne in Burg und die Truppenschauen in Körbelitz erinnert.

Über die Trockenlegung von Land informiert die Tafel "Kolonisation und Melioration". Zudem konnten Anekdoten und Gedenkorte gesammelt wurden. Interessierte erfahren so, warum die Bauern aus Dretzel vom Alten Fritz in die Kirche geschickt wurden.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Erschließung der Schiffswege. Denn der heutige Elbe-Havel-Kanal wurde einst als Plauer (Plauescher) Kanal von Friedrich initiiert.

Er hatte sich sogar selbst mit der Finanzierung und der Gefahr einer Versandung des Kanals beschäftigt. Einige wenige Bauwerke, die während seiner 46-jährigen Regierungszeit errichtet wurden, stehen noch heute, wie der erste preußische Kasernenbau von 1774 in Burg oder der Turm der Genthiner Trinitatiskirche. Die Seidenraupenzucht mit tausenden Maulbeerbäumen blieb eine Episode am Rande. Die Obstbäume an Chausseen, die Aufforstung der Sandschellen und nicht zuletzt der Kartoffelanbau setzten sich durch.

Alle fünf Tafeln sollen auch im kommenden Jahr als Wanderausstellung im Jerichower Land an Orte und Personen aus dem Wirkungskreis des Königs erinnern. Der Verein Pro Jerichower Land koordiniert die Standorte der Ausstellung. Hierfür hat der Verein sogar eine Briefmarke der Biberpost herausgebracht, die bei Interesse auf Wunsch bestellt werden kann.

Standorte der Ausstellung waren bisher das Kreishaus Genthin, die Sparkasse Jerichower Land in Burg, das Kloster Jerichow, Bismarck-Gymnasium Genthin, Roland-Gymnasium Burg, die Gemeinde Körbelitz, der Heimatverein Schopsdorf, die Sommerschule in Wust, Volksbank Jerichower Land, der Königsroder Hof, Kartoffelfest Genthin, Stadt Ziesar.

Kontakt zum Verein Pro JL kann unter Telefon (03933) 95 11 60 aufgenommen werden.