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Dürerschüler präsentieren Programm mit Bräuchen aus aller Welt In Australien trägt der Weihnachtsmann Shorts

Von Mike Fleske 21.12.2012, 02:24

Mit einer weihnachtlichen Reise rund um den Erdball begingen Schüler und Lehrer der Albrecht-Dürer-Schule in Parchen ihren letzten Schultag vor den Winterferien. Gleichzeitig wurde das zehnjährige Bestehen der Einrichtung gefeiert.

Parchen l Weihnachtsbräuche aus aller Welt präsentierten die Klassen 1. bis 9. der Dürerschule in Parchen. Die Schüler hatten gemeinsam mit ihren Lehrer ein schwungvolles und teilweise erstaunliches Programm auf die Beine gestellt.

Wer hätte gedacht, das es in Ungarn Brauch ist, gemeinsam mit der Familie um den Weihnachtsbaum zu tanzen. Die Klasse 4. führte einen solchen Tanz auf und sorgte damit für Begeisterung bei den Zuschauern, unter denen sich Geschwister, Eltern und Großeltern befanden.

Nach einer kurzen Programmeinführung der Klasse 6 begann die Weltreise, die von Sozialarbeiterin Stefanie Schulz kurzweilig moderiert wurde. Die 5. Klasse entführte die Besucher mit einem Gedicht nach Italien und die Klassen eins und zwei zeigten Bräuche aus Polen. Dort wird der Tisch mit Stroh dekoriert und für zwölf Personen gedeckt.

Das Stroh symbolisiert die Jesuskrippe und die Gedecke stehen für die zwölf Apostel. Die Kinder der dritten Klasse zeigten kleine Szenen, die Weihnachten in den arabischen Ländern näher brachte. In den USA gibt es nicht nur süße Leckereien wie Cookies und Pudding zum Fest, ein fester Bestandteil ist auch Rudolf das Rentier mit der roten Nase, den Klasse 7 beschrieb.

In prächtigen Kostümen präsentierte sich die Klasse 8. Die Schüler kamen als Väterchen Frost und seiner Gehilfin Schneeflocke. Allerdings klärten sie auch darüber auf, dass das unserer Weihnacht ähnliche Jolka-Fest erst am 31. Dezember gefeiert wird. Am Ende nahm die 9. Klasse mit einem fröhlichen "Merry Christmas" die Zuschauer mit ins heiße Australien, wo Weihnachten am Strand, mit Grillwürstchen und einem Weihnachtsmann in kurzen Hosen gefeiert wurde. Ein weiterer Höhepunkt war der erste Auftritt der Tanz AG. Zum Titel "Hangover" der Band Tajo Cruz zeigte die Gruppe, was sie bereits gelernt hat. "In Parey tanze ich auch, mir macht das Spaß", erzählte Abby-Jane aus der 5. Klasse nach dem Auftritt. Auch die Zuschauer lobten die Aufführung.

"Das war sehr einfallsreich", sagte Zuschauerin Silke Wöhling nach dem Programm. "Das in Polen der Tisch mit Stroh dekoriert wird, wusste ich noch nicht". So lernten durch das Weihnachtsprogramm Erwachsene und Kinder. "Ich hätte nicht gedacht, dass in Ungarn um den Weihnachtsbaum getanzt wird", lachte Justine aus der 4. Klasse.

Auch der stellvertretende Landrat Bernhard Braun fühlte sich bestens unterhalten. "Man muss das Engagemnt von Schülern und Lehrern sehr loben", sagte er. Es sei schön zu sehen, mit welchem Eifer alle Beteiligten bei der Sache gewesen seien. Das Programm stellte den Rahmen für die Feier zum zehnjährigen Bestehen der Förderschule in Parchen. Die Einrichtung als solche existiert seit 90 Jahren. Zunächst in einem Schulhaus in Genthin. "Irgendwann benötigten wir eine neue Schule und sind 2002 in das Gebäude in Parchen umgezogen", erinnerte Schulleiterin Bianka Richter während der Veranstaltung.

1,6 Millionen DM habe der Landkreis seinerzeit für Sanierung und Modernisierung bereitgestellt. Die Schule verändert sich auch heute noch stetig. "Seit diesem Schuljahr haben wir neue Pausenzeiten", so Richter. Die Mittagspause sei nun 30 Minuten lang. Damit sich die Schüler aktiv beschäftigen können, gibt es für die Großen ein Streetballfeld und für die Kleinen einen Spielplatz. Im kommenden Jahr solle ein grünes Klassenzimmer eingerichtet werden. "Dort wollen wir überdachte Sitzgelegenheiten und eine Streuobstwiese für den Sachkundeunterricht anlegen", blickte Richter in die Zukunft. Für die Kinder stand an diesem Tag die Freude auf die Winterferien im Vordergrund und ein besonderes Weihnachtsgeschenk. Aus einem großen Paket zogen einige Schüler Waveboards und Sommerspielzeug hervor, mit denen an wärmeren Tagen die Pausen noch kurzweiliger werden sollen.