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NABU-Aktion zur "Stunde der Wintervögel" an zögerlichem Anfang mit gutem Ergebnis Ein Schwarm Erlenzeisige führt in Parey die Liste an

Von Sigrun Tausche 08.01.2013, 02:24

Etliche Naturfreunde hatten sich am Sonntag bei "Gladows Loch" in Parey eingefunden, um gemeinsam an der Aktion "Stunde der Wintervögel" teilzunehmen. Die Bilanz kann sich sehen lassen, obwohl es zunächst gar nicht danach aussah.

Parey l Ein feuchtkalter, trüber Tag war es, wenig geeignet, um die Menschen nach draußen zu locken. Die Vögel schienen ähnlich auf dieses ungemütliche Wetter zu reagieren, denn als die Gruppe um Sven Königsmark, Vorsitzender des NABU Kreisverbands Jerichower Land, seine Runde um den kleinen See startete, war zunächst kein Piepser zu hören, kein Vogel zu sehen. Auch die Wasserfläche, auf der voriges Jahr Enten und Möwen gesichtet wurden, war komplett leer.

Doch die Geduld wurde belohnt. Nach fast einer halben Runde um den See waren die ersten gefiederten Bewohner des Gehölzstreifens zu entdecken, außerdem war ein Stück entfernt auf einer Wiese ein Graureiher zu sehen, und auch weit oben in der Luft zogen nun Vögel vorbei: Saat- und Blässgänse. Und weiter unten über den Baumwipfeln schwirrten jede Menge Erlenzeisige vorüber. Diese weit verbreiteten, kleinen Vögel kommen im Winter zu großen Schwärmen zusammen und gehen gemeinsam auf Suche nach Samen und Knospen, von denen sie sich jetzt ernähren. Etwa 500 mögen es hier gewesen sein, schätzte Sven Königsmark.

Manch anderer Vogel war nur zu hören, mancher so weit weg, dass er nur mit dem Fernglas zu erkennen war.

Interessanter wurde es am Ende des Rundgangs in der Nähe des Futterhäuschens dem Grundstück der zwei NABU-Mitglieder Katrin Liebetrau und Jenz Neumann. Hier waren vier verschiedene Meisenarten zu beobachten, darunter die häufigen Kohl- und Blaumeisen sowie die einander sehr ähnlich sehenden Sumpf- und Weidenmeisen. Auch Haus- und Feldsperlinge sowie Kleiber fanden sich ein, und als eher ungewöhnlicher Gast an der Futterstelle zwei Buntspechte, die im Baumbestand ringsum ihren Lebensraum haben.

Bundesweit werde laut Information des NABU die Beteiligung an der "Stunde der Wintervögel" die des Vorjahres weit übertreffen. Bereits am späten Sonntagnachmittag waren über eine Million Vögel von mehr als 30 000 Vogelfreunden gemeldet worden. Noch bis zum 14 Januar sind auf dem Online-Formular der NABU-Website Meldungen möglich.

Nach aktuellem Stand ist bundesweit die Kohlmeise der am häufigsten beobachtete Vogel, gefolgt von Haussperling, Blaumeise, Feldsperling und Amsel. Im vorigen Jahr hatte der Haussperling den Schnabel vorn, ansonsten waren die gleichen Arten auf den vorderen fünf Rängen.