Jubiläum für erste deutsch-deutsche Partnerschaft kleiner Städte

Ballenstedt (mz/VS/dl) l Die Ballenstedter haben schon vor der politischen Wende im Herbst 1989 von sich reden gemacht: Trotz des eisernen Vorhangs gelang ihnen 1988 das Kunststück, mit der Stadt Kronberg im Taunus eine Städtepartnerschaft zu initiieren. Zwar bestanden damals bereits innerdeutsche Partnerschaften großer Städte - zwischen Kleinstädten betraten die Harzer und die Hessen damals jedoch Neuland. Heute kündet unter anderem ein 1988 im Ballenstedter Schlosspark gepflanzter Mammut-Baum von diesem damals denkwürdigen Ereignis.

Die Partnerschaft wurde nach dem Mauerfall auf vielfältige Weise mit Leben erfüllt und hat bis heute Bestand. Das 25-jährige Jubiläum ist nun Anlass, die Städtepartnerschaft in Sachsen-Anhalt wie Hessen zu feiern. Im Juni zunächst in Ballenstedt, wie die dortigen Verantwortlichen ankündigen.

"Mit dieser Veranstaltung wollen wir den Kronbergern und den Ballenstedtern Dank sagen, die sich über die Jahrzehnte engagiert haben. Wir möchten damit die Bürger erreichen, denn die Bürger leben diese Partnerschaft", sagt Ballenstedts Bürgermeister Michael Knoppik (CDU). Deshalb sei die Veranstaltung, mit der am 15. Juni in Ballenstedt das Jubiläum der Partnerschaft gefeiert werden soll, "keine Veranstaltung für geladene Gäste. Sie ist offen für alle".

Michael Knoppik gehört zu einer Arbeitsgruppe, die das Fest vorbereitet. Als Koordinator hält Stadtratsvorsitzender Johannes Knoppik (CDU) die Fäden in der Hand. Zum Gremium gehören ferner Verena Augner, Leiterin der Tourist-Information, und Kurt Neumann, stellvertretender Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Ballenstedt-Kronberg. Im November wurden erste Ideen entwickelt, seit Januar trifft sich die Arbeitsgruppe alle zwei Wochen, um das Fest im Detail vorzubereiten.

Kiep-Straße wird teilweise in Kronberger Straße umbenannt

Beginnen wird die Jubiläumsfeier, zu der zahlreiche Kronberger erwartet werden, an der Otto-Kiep-Straße/Lindenallee. Hier soll ein Teil der Kiep-Straße in Kronberger Straße umbenannt werden. Bereits hier ist ein buntes Programm vorgesehen, bei dem unter anderem Kinder Luftballons in den Farben der Partnerstädte auf Reisen schicken können.

Musikalisch begleitet vom Spielmannszug Harsleben, geht es dann zum zweiten Veranstaltungsort, der Schloss-Terrasse, wo das Fest der Begegnung fortgesetzt wird. "Im Mittelpunkt soll die Möglichkeit stehen, dass sich die Menschen wiedersehen, treffen und austauschen können", sagt Johannes Knoppik. Dabei soll nicht nur Rückschau gehalten werden auf die vergangenen 25 Jahre. "Es sollen auch die Bande für die Zukunft geknüpft werden", kündigt Johannes Knoppik an.

Am Ausgestalten des Festprogrammes wirken die Ballenstedter Chöre ebenso mit wie die Kindereinrichtungen, der Partnerschaftsverein, die Landfrauen, die Feuerwehr und die Malteser. Geplant ist eine Eintragung ins Goldene Buch der alten Residenzstadt am Harz. Und am Abend werden Glückwünsche bekannter Persönlichkeiten überbracht - per Videos, die bereits jetzt in Zusammenarbeit mit Schloss- und Schlossparkverein, dem Wolterstorff-Gymnasium und dem Offenen Kanal Wernigerode gedreht werden.

Jubiläumslogo und Sonderstempel sind geplant

"Das alles zeigt, dass sehr viele an der Vorbereitung beteiligt sind", sagt sich Stadtoberhaupt Michael Knoppik. "Ich bin auch ganz stolz, dass wir viele Partner gefunden haben, die uns an diesem Tag finanziell unterstützen, die gesagt haben, diese Partnerschaft bedeutet uns etwas."

Eigens für den Festtag wurde auch ein Logo entworfen. Es steht für das Zusammenrücken der Städte und die Verbundenheit der Menschen, beschreibt Johannes Knoppik. Unterstrichen wird dies mit symbolisierten freundlichen Menschen, die sich mit offenen Armen in der Mitte begegnen.

Das Logo soll auch eine ganze Reihe von Produkten zieren, die es eigens zum Partnerschaftsjubiläum geben wird - vom Polo-Shirt bis hin Schlüsselanhänger. Die Produkte sollen ab Ende April in der Stadtinformation erhältlich sein, sagt Verena Augner.

Obendrein ist ein weiterer Höhepunkt geplant: Mit der Post werde darüber verhandelt, am Festtag ein Sonderpostamt in Ballenstedt einzurichten, wo es auch einen Sonderstempel geben soll.