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Ilsetaler Anstalt reagiert nach Rückstau-Ärger im Mai Ein Bypass soll im Notfall Abwasserkanal entlasten

Von Mario Heinicke 30.11.2013, 02:06

Es ist keine große Baustelle in der Osterwiecker Heinrich-Heine-Straße. Aber die Anwohner werden "drei Kreuze" machen, wenn sich dadurch die Gefahr eines neuerlichen Rückstaus des Schmutzwassers bis in ihre Häuser verringert.

Osterwieck l Es war Ende Mai dieses Jahres, als Regenmassen in der Region den Schmutzwassersammler in der Heinestraße in einen Springbrunnen verwandelten. Diese Hauptleitung konnte all das Wasser, das in sechs Orten mutmaßlich vor allem über Gullis eingeströmt war, nicht mehr fassen. Der Druck in dem Kanal war so groß, dass bei den Anwohnern Gülle in die Häuser strömte und ganze Keller füllte. Der Frust auf die Ilsetaler Wasser-Abwasser-Anstalt war damals riesig.

Bereits im Juni hatte der Ilsetaler Verwaltungsrat die finanziellen Weichen gestellt, dass nun zwei Entlastungsbauwerke entstehen können. Eines am Klärwerk und eines in der Heinestraße. Hier befindet sich eine Pumpstation, die das Abwasser unter der Ilse hindurch pumpt. Ende Mai war das ein Engpass im Kanalsystem.

In der Straße wurde nun sozusagen ein Bypass gelegt. Ist der Kanal übervoll, kann ein Schieber geöffnet und das Kanalwasser direkt in die Ilse abgeleitet werden. "Um den Sammler schneller leer zu bekommen", wie Ilsetal-Vorstand Holger Ballhausen erläuterte.

Er schränkte jedoch ein, dass der Schieber nur bei außergewöhnlichen Naturereignissen betätigt werden dürfe, und dann auch nur durch die Mitarbeiter der Anstalt. Sollte also durch Ausfall einer Pumpe Rückstau entstehen, dürfe der Bypass nicht geöffnet werden.

Daher appelliert Ballhausen weiterhin, dass die Anlieger Rückstauklappen auf ihren Grundstücken haben.

Entlastung soll ein ähnliches System auch im Osterwiecker Klärwerk bringen. Wenn ein vorhandener Pufferbehälter voll ist, soll er in die Mühlenilse geleert werden können. Vor dem Klärwerk war Ende Mai Abwasser bis in Häuser des Neuhofwegs zurückgestaut. In der Anlage war mehr als das Dreifache der normalen Abwassermenge angekommen.

Für Havarien dieser oder ähnlicher Art gibt es übrigens eine Notrufnummer. Diese steht in den jährlichen Informationsschreiben der Anstalt an die Haushalte und ist auf dem Ilsetaler Anrufbeantworter abzuhören. Außerdem kann bei Havarien die zentrale Einsatzleitstelle des Landkreises angerufen werden.