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Schauener Kindertagesstätte erinnert an den Umbau der früheren Kaufhalle Schmuckkästchen besteht jetzt ein Jahrzehnt

Von Mario Heinicke 17.12.2013, 02:15

Vor genau zehn Jahren zog die Kindertagesstätte Schauen in die ausgebaute frühere Kaufhalle um. Für die Arbeiterwohlfahrt als Träger der Einrichtung Anlass für eine Feierstunde.

Schauen l "Vom Schloss ins Schmuckkästchen", so formulierte Kai-Gerrit Bädje als Kreisgeschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (Awo) das für Schauen große Ereignis im Dezember 2003. Die Awo wurde zwar erst 2005 Träger dieser Kindertagesstätte, aber das Schloss, in der zuvor diese untergebracht war, steht in Sichtweite, ist daher allgegenwärtig.

"Das ist ein langer, steiniger Weg gewesen", erinnerte Erwin Marchlewsky. Er war von 1990 bis 2001 Bürgermeister. Die frühere Konsum-Kaufhalle stand lange leer und gehörte schließlich der Treuhand. "Die hatte horrende Preisvorstellungen." Nach langen Verhandlungen kaufte die Gemeinde das Grundstück weit günstiger. Die grundsätzliche Idee des Umbaus einer Kaufhalle zur Kindereinrichtung wurde aus Aspenstedt aufgegriffen. Es gab im Vorfeld auch andere Überlegungen: zum Beispiel als Feuerwehrdepot oder Sportlerheim. Zur Finanzierung sollte der Verkaufserlös für das Schloss verwendet werden, in dem sich neben der Kindertagesstätte auch das Gemeindebüro und die Umkleiden der Sportler befanden. Doch das Haus fand letztendlich erst 2012 einen neuen Eigentümer.

Der Bau selbst wurde teurer als erwartet, letztendlich war er bis auf den Dachstuhl quasi ein Neubau, auch ein Dorfgemeinschaftsraum befindet sich hier.

Unter Federführung der Arbeiterwohlfahrt, wohin die Gemeinde diese Kindertagesstätte aus Kostengründen übertragen hatte, wurde das "Regenbogenland" zu einer integrativen Einrichtung, heute der einzigen im Osterwiecker Stadtgebiet. Zwei Kinder mit Behinderungen aus Osterwieck werden dort derzeit betreut, für zwei weitere gibt es Anträge. Unter den sechs Erzieherinnen befindet sich eine Heilpädagogin. Kai-Gerrit Bädje hob die intensive Förderung für alle Kinder hervor. Eine Behinderung spiele dabei gar keine Rolle.

"Andere Einrichtungen wären froh, wenn sie solche Bedingungen hätten", unterstrich der Awo-Chef. Er halte viel von den kleinen Kitas auf dem Dorfe, wo noch jeder jeden kennt. "Hier besteht die Möglichkeit, noch viel intensiver mit den Kindern zu arbeiten." Sieben Kitas befinden sich in der Trägerschaft des Harzer Awo-Kreisverbandes.

Die Schauener Einrichtung wird seit einem Jahr von der Wernigeröderin Nancy Oelke geleitet. So klein ist das Schauener "Regenbogenland" indes gar nicht. Mit momentan 32Mädchen und Jungen ist die Einrichtung ausgebucht. Einige Schauener Knirpse müssen deshalb zunächst in Osterwieck betreut werden.