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Harzer Verkehrsbetriebe rüsten Flotte mit neuen Bordcomputern aus - doch die Tücke liegt im Detail Fahrgäste schimpfen über Anzeige "Wernigerode Am A"

Von Ingmar Mehlhose 21.12.2013, 02:10

Wernigerode l "Ich sehe mich permanent der Kritik ausgesetzt, das alles, was wir einbauen, Mist ist", sagt Gerald Hahne. Der Abteilungsleiter Verkehr der Harzer Verkehrsbetriebe GmbH (HVB) hat seit gut einer Woche ein Problem. Da wurde nämlich mit dem Einbau neuer Fahrscheindruckerautomaten in die Wernigeröder Busflotte begonnen. Das ist supermoderne Technik, gerät Hahne fast ins Schwärmen.

Dummerweise weisen die Bordcomputer einen kleinen Makel auf. Die Anzeigetafeln in den Fahrzeugen "haben nur 16 Stellen zur Verfügung", erläutert der Halberstädter. Und so steht dort plötzlich zum Beispiel zu lesen: "Wernigerode Am A" statt "Wernigerode Am Auerhahn". Oder auch: "Wernigerode Hass" und nicht "Wernigerode Hasserode". Wobei letzteres noch bedauerlicher ist, denn es könnte sowohl der Stadtteil als auch der dort befindliche Ferienpark gemeint sein. Fakt ist: Die Kunden murren. Und es werden täglich mehr an Hahnes Diensttelefon.

Drei unterschiedliche Systeme werden vereinheitlicht

"Außen ist alles in Ordnung", spendet sich der davon genervte HVB-Mann Trost. Aber der ist eher schwach, so lange es im Inneren nicht funktioniert. Bei den alten Geräten war das alles kein Thema, erinnert sich der Abteilungsleiter mit einer gewissen Wehmut. Da hatte man zunächst den Ort lesen können. Dann wurde die Tafel für die Haltestelle einfach umgeklappt. Bis zum 1. Januar 2014 soll die durch den fehlenden Takt verursachte Misere behoben sein, hofft Hahne.

Die neuen Fahrscheindruckerautomaten sind im Übrigen keine technische Spielerei, sondern eine echte Innovation, betont der Abteilungschef. Denn: "Wir hatten drei verschiedene Systeme." Durch die Vereinheitlichung können künftig auch Wernigeröder Busse in Halberstadt fahren oder umgekehrt. Das gemeinsame Projekt mit der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (NASA) wurde zunächst Anfang Oktober in der Domstadt umgesetzt. Dann folgte Quedlinburg. In der bunten Stadt am Harz soll Ende Januar alles erledigt sein. Insgesamt 150 Geräte werden dann installiert sein.

Gerald Hahne: "In Halberstadt und Quedlinburg waren die Innenanzeiger nie ein Problem. Denn die Busse hatten keine."