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Kleiner Fallstein soll ein ausgeschildertes Wegesystem zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen bekommen Länderübergreifende Wanderwege mit Aussicht

Von Mario Heinicke 25.04.2014, 03:17

"Wandern verbindet" ist der Titel eines Projekts, das schon seit drei Jahren für den Kleinen Fallstein zwischen dem niedersächsischen Hornburg und Osterwieck vorbereitet wird. Zum Jubiläum der Grenzöffnung im Herbst soll es umgesetzt sein. Sieben Wanderwege sollen ausgeschildert werden.

Osterwieck/Hoppenstedt l Wanderwege gibt es so einige im Fallstein. Was fehlt, sind eine lückenlose Beschilderung und eine Wanderkarte. Dieses soll nun mithilfe des Projekts "Wandern verbindet" geschaffen werden. Hinzu kommen Informationstafeln und Rastplätze mit Bänken und Tischen.

Insgesamt 100 000 Euro - einschließlich für den Wegebau - sollen in Kürze zur Verfügung stehen, der Großteil über die Europäische Union gefördert. Die Stadt Osterwieck kann ihren finanziellen Eigenanteil über die Volksbank Börßum-Hornburg durch einen Zuschuss der VR-Stiftung der Volks- und Raiffeisenbanken beibringen, freut sich Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (Buko). Sie setzt große Erwartungen in das länderübergreifende touristische Vorhaben.

Das Planungsbüro von Michael Schmidt hat das Wanderwegekonzept erarbeitet. Der Diplomgeograph, hier auch als Leadermanager für die Region rund um den Huy bekannt, schnürte dabei oft selbst die Wanderstiefel. "Ich halte den Kleinen Fallstein für das ideale Wandergebiet. Auf der einen Seite der Fernblick zum Harz, auf der anderen bis zum Elm", schwärmt er.

Herausgekommen ist ein Konzept mit sieben Wanderwegen, allesamt als Runden zu begehen. Wobei der große Rundweg zwischen Hornburg und Osterwiecker Fallsteinklause 20,4 Kilometer misst. Darin sind mehrere landschaftliche Höhepunkte der Region enthalten: der Kammweg mit seinen Fernblicken, der Rhodener Grenzturm, wo übrigens auch der Harzer Grenzweg beginnt, der Kalksteinbruch und die Adonisröschen bei Hoppenstedt.

Außer der großen Runde sind sechs kürzere Wanderungen mit Strecken zwischen drei und sechs Kilometern im Konzept enthalten. Dazu gibt es verschiedene Einstiegspunkte. Die "Hornburger Runde" verläuft ab der Osterwiecker Partnerstadt. Die Gaststätte Willeckes Lust ist Startpunkt für die "Grenzturm-Runde". Ab dem neuen Hoppenstedter Parkplatz verlaufen die Strecken "In den Berg und auf die Höhen" sowie die "Adonisröschen-Runde". Eine "Fallsteinklausen-Runde" ist im Angebot und ab Waldhaus eine "Osterwiecker Runde".

Nicht nur Vertreter der Städte Osterwieck, Hornburg und der Planer sitzen bei den Vorbereitungen am Tisch. Grundlagen wurden schon vor der Einheitsgemeindezeit mit dem Wegekonzept für das Flurneuordnungsverfahren Bühne-Suderode geschaffen. Daran erinnert Bernd Weber aus dem Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten, der dieses Verfahren betreut.

2015 soll nun über die Flurneuordnung im Ilsetal noch ein Weg von Rimbeck bis zur Landesgrenze ausgebaut werden, der auch als Wanderweg vorgesehen ist. Manfred Hundertmark als Vorsitzender der Bühne-Suderöder Teilnehmergemeinschaft sitzt also mit am Tisch. Ebenso Vertreter vom Osterwiecker Kulturlandverein, dem Landkreis und von Arbeitsförderungsgesellschaften. Das AWZ Halberstadt wird mit seinen Ein-Euro-Kräften bei den praktischen Arbeiten an den Wegen Unterstützung geben, berichtet Artur Mahlke vom AWZ.

Ein großer Wegebau ist übrigens nicht notwendig. Dieser beschränkt sich auf mehrere kürzere Lückenschlüsse, oder es müssen alte Trassen freigeschnitten werden. Das AWZ will sich auch später in die Pflege der Wege einbringen. Bürgermeisterin Wagenführ denkt darüber hinaus an Patenschaften.