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Genossenschaft für neues Dorfzentrum soll im September gegründet werden / Am Edelhof beginnt dritter Bauabschnitt Ortschaftsrat in Deersheim konstituiert

Von Jörn Wegner 16.07.2014, 03:24

Der Ortschaftsrat von Deersheim startet in die neue Legislaturperiode. Im Mittelpunkt steht ein außergewöhnliches Projekt zur Wiederbelebung eines Dorfes.

Deersheim l Der Ortschaftsrat von Deersheim hat sich am Montagabend zu seiner ersten Sitzung in der laufenden Legislaturperiode versammelt. Die Wahl des Ortsbürgermeisters und seiner Stellvertreter stand unter anderem auf der Tagesordnung. Amtsinhaber Wolfgang Englert, der wie die anderen Ortsräte der Wählergemeinschaft Deersleben angehört, wurde mit fünf zu zwei Stimmen bestätigt. Seine Stellvertreterin wurde Gertraud Wolff, die eine Gegenstimme erhielt. Bürgermeister Englert hatte sich zwei Stellvertreter gewünscht. "Der Bürger möchte Ansprechpartner mit Namen und Telefonnummern", sagte er in der Sitzung. Jedoch fand sich kein weiterer Kandidat.

Im Mittelpunkt der Ratsarbeit wird der weitere Ausbau des Dorfzentrums stehen. Nachdem der letzte Laden im Dorf geschlossen wurde und Deersheim auch über kein Café verfügt, haben sich die Bewohner entschlossen, einen eigene Treffpunkt im Dorf aufzubauen. Dazu sollen ein Lebensmittelgeschäft mit vorwiegend regionalen Produkten, ein Café und weitere Einrichtungen entstehen. Das Projekt geht nun in die dritte Bauphase, hierbei werden die Fassade des Edelhofs saniert sowie neue Türen und Fenster eingesetzt.

Der Laden sei weniger ein kommerzielles Geschäft, als ein Treffpunkt für die Einwohner, sagt Englert. "Früher traf man sich im Konsum, den Leuten fehlt das heute", so der Bürgermeister. Im Vorfeld wurde der Bedarf nach einem solchen Geschäft dennoch abgefragt.

Getragen wird das Projekt von einer Genossenschaft, die im September formell gegründet werden soll. 120 Menschen haben bereits ihre Beitrittsabsicht erklärt - von etwa 800 Einwohnern, die Deersheim zählt.

Wolfgang Englert ist überzeugt, dass Wege wie diese die einzige Möglichkeit sind, den leeren Kassen in den Kommunen zu begegnen. Zum Engagement der Bürger für ihre Orte werde es keine Alternative geben. "Wenn es Deersheim möchte, dann muss es sich das erarbeiten", sagt er.