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Oldtimertreffen in Dingelstedt mit großer Resonanz bei Ausstellern und Schaulustigen Dunkle Wolken bedrohen alte Fahrzeuge

Freunde alter Technik kommen beim Oldtimertreffen in Dingelstedt voll
auf ihre Kosten. Präsentiert werden hier alte, liebevoll aufgearbeitete
Fahrzeuge. Und der älteste Schlepper war zugleich der schnellste seiner
Klasse.

30.07.2014, 01:19

Dingelstedt l Bernhard Mundkowski blickt entspannt zum Himmel. Die sich nähernden dunklen Wolken, können seine gute Laune nicht trüben. Auch die dritte Auflage des Oldtimertreffens in Dingelstedt hat sich wieder als ein Volltreffer erweisen. "Über 100 Fahrzeuge haben den Weg nach Dingelstedt gefunden", sagt Mundkowski, der sich selbst mit einem liebevoll restaurierten Schlepper aus dem Jahr 1959 an der Schau beteiligt.

Vor drei Jahren kam dem Dingelstedter die Idee zu diesem Oldtimertreffen am Dorfgemeinschaftshaus als Plattform für Freunde alter Technik. Unter dem Motto "Hauptsache alt", hatte Mundkowski eingeladen, und viele der Besitzer alter Fahrzeuge schienen nur auf die Gelegenheit gewartet zu haben, ihre "Schätzchen" zu präsentieren. Mundkowski kann sich auf die Unterstützung von Familie und Freunden verlassen und dankt den Mitglieder der Oldtimer-Interessengemeinschaft aus Hötensleben, die mit alten Armeefahrzeugen angereist sind, darunter ein Ural der Sowjetarmee.

Einen Höhepunkt für alle Schlepperfreunde hatte Mundkowski angekündigt, ein Bulldogfahren nach Zeit. In verschiedenen Klassen starteten die Schlepper und mussten eine Strecke von etwa 300 Metern fahren. In der Klasse 55 PS siegt Bernd Hafemann aus Pabstorf, in der Klasse 45 PS ist Franz Witschel aus Osterwieck der Schnellste und in der Klasse 25 PS kann Heinz Blesse jubeln. Der Halberstädter ist mit seinem Lanz Bulldog Baujahr 1933 gekommen. Damit ist der Schlepper das älteste Fahrzeug der diesjährigen Schau und wird somit besonders geehrt. Seit 1973 sei der Bulldog in seinem Besitz, sagt der Besitzer, der alle Reparaturen selbst ausführt. Alles sei Original an dem historischen Bulldog, sogar die Farbe. Lediglich mit einem zusätzlichen Fahrerhaus habe er das Fahrzeug versehen. Daher blickt Heinz Blesse entspannt zum dunklen Himmel. "Ich werde nicht nass", sagt er mit einem Blick auf sein Dach.

Heinz Blesse ist bei den "Nordharzer Schlepperfreunden" organisiert, die in Langenstein zu Hause sind. Die Interessengemeinschaft zählt 15 Mitglieder, die sich um einen beeindruckenden Bestand an alten Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Maschinen kümmern. Mit einigen Schleppern sind sie gemeinsam nach Dingelstedt gekommen, darunter ein Hanomag aus dem Jahr 1957, der von seinem Besitzer Matthias Streithoff komplett neu aufgebaut wurde. "Ich habe jede Schraube in der Hand gehabt", sagt er.

Besonders stolz sind die Schlepperfreunde Langenstein, dass ihre Fahrzeuge und Maschinen nicht nur schön aussehen, sondern noch einwandfrei funktionieren. "Das wollen wir auch beweisen und laden am Sonnabend, 2. August, nach Langenstein zum Schaumähen mit historischen Maschinen ein", heißt es von der Interessengemeinschaft.

Wegen des Wetters machen sich vor allem die Schlepper ohne Dach und die Zweiradfahrer etwas verfrüht auf den Heimweg. Organisator Mundkowski hat dafür Verständnis. "Viele sind schon seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen und müssen am nächsten Tag wieder arbeiten.

Einziger Wermutstropfen an diesem Tag ist ein Unfall, den ein Besucher verursacht hat. Er habe seinen Peugeot rückwärts gegen einen Pkw gesetzt und sei dann weitergefahren, beschreibt ein Augenzeuge die Situation. Das Kennzeichen habe er sich gemerkt. "So etwas gehört sich nicht", sind sich die Oldtimerfreunde einig.