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Übergriff Polizei sucht Handy-Video von Misshandlung

01.09.2014, 14:07

Halberstadt l Bei ihren Ermittlungen nach den brutalen Übergriffen auf ein 14-jähriges Mädchen in Halberstadt setzen Polizei und Staatsanwaltschaft insbesondere auf einen Handy-Videomitschnitt. Dem Vernehmen nach hat wohl ein Zeuge die Attacken, die zwei Mädchen verübt haben sollen, mit seinem Mobiltelefon mitgeschnitten. Der Halberstädter Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck bestätigte diesen Fakt. "Wir stehen mit unseren Ermittlungen noch ganz am Anfang - ein solcher Videomitschnitt wäre natürlich sehr hilfreich, um das Geschehen im Detail auswerten zu können", so der Chef der Staatsanwaltschaft in Halberstadt zur Volksstimme.

Wie berichtet, sollen die beiden etwa 14 bis 16 Jahre alten Jugendlichen die 14-Jährige am Sonnabendnachmittag nach 14 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Halberstadt attackiert und misshandelt haben. Das Opfer soll aus Friedrichsbrunn stammen und dort in einem Kinderheim leben.

Nach Polizeiangaben haben die beiden zumindest von den Vornamen her bekannten Mädchen ihr Opfer sofort verbal attackierten und ins Gesicht geschlagen. Anschließend hielten sie es abwechselnd fest und beschmierten es mit einem Eddingstift. Laut Polizei wurden die Arme der 14-Jährigen mit Schimpfworten beschrieben und das Gesicht mit einem Hakenkreuz und SS-Runen beschmiert. Ferner habe das Mädchen ihr T-Shirt ausziehen müssen und sei mit Wasser begossen worden.

In Halberstadt hat die Tat für Entsetzen gesorgt. Nicht nur wegen der Brutalität, sondern auch wegen der Skrupellosigkeit und der Dauer. Die Täterinnen peinigten ihr Opfer auf dem gut frequentierten Bahnhofsvorplatz laut Polizei gut zwei Stunden lang - erst danach konnte das völlig verängstigte Mädchen zur Polizei flüchten. Passanten und Augenzeugen griffen während dieser Zeit offenbar nicht ein.

Die Identität der Täterinnen ist laut Polizei noch nicht zweifelsfrei geklärt, die Ermittler sehen aber gute Chancen, diese Tat aufzuklären. Sie setzen auf den Handy-Mitschnitt und hoffen auf weitere Zeugen.

Zeugenhinweise bitte unter Telefon (0 39 41) 67 41 93 an die Polizei