1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Kritik: Abriss einer intakten Straße

Halberstädter Wohnungsgesellschaft: Schlaglöcher auf alter Zufahrtsstraße Kritik: Abriss einer intakten Straße

Von Martin Weigle 02.09.2014, 01:29

Auf dem Ebereschenhof in Halberstadt wird eine intakte Straße weggerissen, kritisiert ein Volksstimme-Leser. Die zuständige Halberstädter Wohnungsgesellschaft (HaWoGe) informiert, die Straße sei stark beschädigt gewesen.

Halberstadt l Wolfgang Plock ist sprachlos, wenn er auf den Ebereschenhof blickt: Der Parkplatz des HaWoGe-Spiele-Magazins wird dort gebaut. Fertig gepflastert ist er bereits, und neue Bordsteine an der alten Zufahrtsstraße sind auch gesetzt worden. Am Donnerstag hat eine Firma damit begonnen, die Straße zurückzubauen und das alte Natursteinpflaster herauszunehmen. "Das kann ich absolut nicht nachvollziehen", sagt Plock. Die Straße auf dem Ebereschenhof sei eine solide Pflasterstraße ohne Schlaglöcher, die noch lange befahrbar gewesen wäre. Hier werde sinnlos Geld vergeudet. "Das ist Natursteinpflaster, das hält Jahrhunderte".

Warum dann also die Erneuerung der Zufahrt? "Wir müssen die Wege auf dem Gelände in Stand setzen", sagt die Geschäftsführerin der Halberstädter Wohnungsgesellschaft (HaWoGe) Beate Grebe. Dabei seien sämtliche Pläne mit dem Bauordnungsamt sowie dem Denkmalschutz abgesprochen und genehmigt worden. Die Reparatur der Wege sei vor allem für die barrierefreie Gestaltung des Geländes nötig. Das System werde nicht nur rollstuhlgerecht gestaltet, sondern auch für sehbehinderte Personen umgestaltet, erklärt Beate Grebe. Dazu werde man ein Blindenleitsystem erstellen. Das wäre mit der alten Straße nicht möglich gewesen, unterstreicht die HaWoGe-Geschäftsführerin.

Die Straße habe sich in einem schlechten Bauzustand befunden: An mehreren Stellen gab es tiefe Spurrinnen und Unebenheiten. Des Weiteren ist an mehreren Stellen von Unbekannten das alte Pflaster herausgerissen worden. Das Resultat: mehrere tiefe Schlaglöcher. Außerdem habe während der Bauarbeiten am Magazingebäude schweres Baugerät die Straße beschädigt.

Das Setzen der Borde und das anschließende Erneuern der angrenzenden Straße sei ein durchaus übliches Verfahren, bestätigt Henning Staat vom Serviceteam Technik der HaWoGe. Selbst auf die Gefahr hin, die neuen Bordsteine beim Herausreißen des Altbelages mit der Baggerschaufel zu touchieren. Die Bordsteine seien so gesetzt, dass sie bei einer leichten Berührung mit der Baggerschaufel nicht aus dem Fundament gerissen werden können. So vermeidet man, eine neue Straße mit schwerem Baugerät zu belasten, informiert Henning Staat.