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Kleiner Hof, kein Computer, Zukunftsangst - jede Grundschule hat andere Sorgen Kinder brauchen mehr Platz

Von Mario Heinicke 11.09.2014, 03:11

Die Lage an den drei Osterwiecker Grundschulen wurde den Abgeordneten des städtischen Sozialausschusses erläutert.

Bühne/Hessen/Osterwieck l "Wir gehen davon aus, dass wir die Grundschule Bühne bis 2020 und darüber hinaus weiterführen können", nannte Hauptamtsleiter Manfred Riecher den städtischen Standpunkt, dem sich der Landkreis bisher nicht entgegengestellt hat.

Doch letztendlich entscheidet das Land über den Standort Bühne, an dem zurzeit 76 Mädchen und Jungen lernen. Das sind etwas weniger als die Vorgabe des Landes mit 80 Kindern. "Und die Tendenz ist eher sinkend", erläuterte Riecher den Abgeordneten.

Auf der anderen Seite hätten die Grundschulen Osterwieck und Hessen derzeit keine Kapazitäten, die Bühner Schüler aufzunehmen. "Wir wüssten nicht, wo sie unterrichtet werden sollen." Wobei der Amtsleiter hinzufügte: "Die Wülperöder können ja schlecht bis nach Hessen fahren." Etwas Hoffnung hegen die Osterwiecker, dass sich die Politik mit ihrer momentanen 80-Kinder-Grenze noch etwas bewegt.

Daher hat die Stadt Osterwieck im Sommer in die Grundschule Bühne investiert und Klassenräume wie Flure renoviert.

Woran die Stadt indes wohl in Bühne nichts ändern kann, ist die Computer-Ausstattung. Sie fehlt in der Schule, und eine Förderung gibt es nicht für solch kleine Einrichtungen. In den Grundschulen Hessen und Osterwieck sieht es mit Computern und Software kaum besser aus. Hier könnten aber Fördermittel helfen. Sofern sie bewilligt werden.

Mit zehn Klassenräumen und 153 Kindern ist die Grundschule "Aue-Fallstein" in Hessen die größte im Osterwiecker Stadtgebiet. Zehn Jahre nach dem Umbau könnten die Unterrichtsräume eine Renovierung gebrauchen.

An der Grundschule Osterwieck besteht nicht erst seit heute das Problem des zu kleinen Schulhofs. 136 Mädchen und Jungen drängen sich auf der kleinen Außenfläche in den großen Pausen.

Hinzu kommt, dass die beiden Schulgebäude durch die Straße Sonnenklee getrennt sind. Vor allem morgens, wenn die Kinder zur Schule gebracht werden, sei die Verkehrssituation katastrophal, erklärte Manfred Riecher.

Eine Überlegung war es bereits, die Straße zu sperren und mit als Schulhof zu nutzen. Das scheitert jedoch an den dann fehlenden Wendeplätzen für die Entsorgungsfahrzeuge im Sonnenklee.

Somit bleibt wohl nur eine kleine Lösung. Die könnte so aussehen, dass der jetzige Gehweg integriert wird und der Schulhof bis zum Fahrbahnrand reicht. "Wir dürfen nicht nachlassen", sagte Riecher. "Das Problem löst sich nicht von allein."