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Ziel Gebührensenkung: Gras- und Heckenschnitt soll von Firmen übernommen werden Stadt bereitet Test auf Friedhöfen vor

Von Mario Heinicke 19.09.2014, 03:12

Was die Grünflächenpflege betrifft, werden die Friedhöfe in Berßel, Dardesheim, Deersheim, Rohrsheim und Zilly zu "Projektfriedhöfen". Deren Pflege sollen nächstes Jahr Firmen übernehmen.

Stadt Osterwieck l Es ist ein Test mit offenem Ausgang. Für fünf "Projektfriedhöfe" sollen der Gras- und Heckenschnitt ausgeschrieben werden. Dafür stimmte der Umweltausschuss des Osterwiecker Stadtrates. "Wir wollen versuchen, die Friedhofsgebühren zu minimieren", nannte Amtsleiter Rüdiger Brandt das Ziel. Diese Gebühren müssen nun kostendeckend erhoben werden, sind dadurch teils stark gestiegen. Dass diese fünf Friedhöfe auserkoren wurden, lag an der Bereitschaft der Ortsbürgermeister, die vorher angesprochen worden waren.

Bisher werden die Friedhöfe vom städtischen Bauhof gepflegt. In den Orten mit unterschiedlichem Aufwand, der auch davon abhängt, wie viele Begräbnisse es im Laufe eines Jahres gibt. Vor Trauerfeiern werde in der Regel noch mal der ganze Friedhof gemäht, bestätigte aus erster Hand Ausschussmitglied Hans Radtke (WG Deersheim), der im Bauhof arbeitet. "Die Ausschreibung ist mit einem gewissen Risiko verbunden", sagte Rüdiger Brandt. Das Mähen vor jeder Beisetzung sei mit einer Firma "schlecht zu machen". Vor allem aus finanziellen Gründen. "Einen Festpreis fürs Jahr zu vereinbaren, ist damit gar nicht möglich", sagte Ulrich Simons (CDU).

Letztendlich einigte sich der Umweltausschuss, für die Ausschreibung sechsmaliges Mähen sowie die Option von ein bis zwei weiteren Mäheinsätzen im Jahr vorzugeben.

Im Vorfeld hatte Brandt bereits Angebote für zwei Friedhöfe eingeholt, nach denen der Preis günstiger werden könnte, aber nicht muss, weil eben die tatsächlichen Bauhof-Arbeitsstunden auf den Friedhöfen stark schwanken. Und Uwe Reuer (CDU) erinnerte daran, dass eine Firma, die einen Auftrag haben möchte, Tariflohn zahlen müsse.

Die fünf Friedhöfe bilden angesichts ihrer Vielfalt einen Querschnitt der insgesamt 19 Friedhöfe im Stadtgebiet, aus denen nun Erfahrungen gesammelt werden sollen. Da das Ergebnis also völlig offen ist, sollen die Friedhofsgebühren, die vom Stadtrat eigentlich nur für das Jahr 2014 beschlossen wurden, 2015 weiter gelten, kündigte der Amtsleiter an.

Darüber hinaus gibt es weiter Bestrebungen, nicht benötigte Grünflächen auf Friedhöfen zu entwidmen und somit aus der Gebührenkalkulation herauszunehmen.