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Gemeinderat stimmt Entwurf für geänderten Flächennutzungsplan zu Dorfbewohner im Huy fürchten um Tierhaltung

Von Ramona Adelsberger 24.10.2014, 03:05

Der Entwurf für einen geänderten Flächennutzungsplan in den Huy-Ortschaften hat auf der Ratssitzung für Diskussionsstoff gesorgt. Bewohner fürchten beispielsweise um ihre Tierhaltung. Letztendlich stimmen die Mitglieder mehrheitlich dem Papier zu.

Eilsdorf l Am Ende stimmte der Gemeinderat mehrheitlich für die Beschlussvorlage, den Entwurf für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Huy anzunehmen. Das Papier soll nun in der Verwaltung öffentlich ausgelegt werden. Dieser Entscheidung voraus, ging eine lange und ausführliche Debatte.

Zunächst wurden die vorgesehenen Veränderungen in den Flächennutzungsplänen für jeden einzelnen Ort der Gemeinde Huy erläutert. Ramona Müller, Mitarbeiterin des Ingenieurbüros IWV GmbH aus Magdeburg, das die Pläne ausgearbeitet hat, präsentierte alle Änderungen. Diese würden auf einem Vorentwurf basieren, der bereits im Frühjahr dieses Jahres öffentlich ausgelegt war. Alle eingegangenen Anregungen seien im jetzigen Entwurf berücksichtigt worden, soweit dies möglich war, informierte Ramona Müller. Beispielsweise habe die Kreisverwaltung in ihrer Stellungnahme an einigen Punkten ihr Veto eingelegt und Änderungen gefordert. Unter anderem seien einige reine Wohngebiete zu groß angelegt oder einige Flächen hätten nicht der städtebaulichen Norm entsprochen. Auch Immissionseinwände habe es gegeben, erläuterte die Planerin.

Als einen wesentlichen Knackpunkt sahen die Abgeordneten die Umwidmung von bisherigen Mischgebieten in reine Wohngebiete. Landwirt Arno Palm gab zu bedenken, dass es sich in der Gemeide Huy um einen ländlichen Raum handelt und dass viele Einwohner Tiere halten möchten. "Dies ist jedoch in reinen Wohngebieten nur eingeschränkt möglich." Schwierig würde es beispielsweise bei der Haltung von Pferden, Rindern oder Schafen werden.

Der Hinweis des Vorsitzenden des Gemeinderates, Klaus Moetefindt, dass der zu fassende Beschluss lediglich für einen Entwurf gelte, beruhigte letztendlich die Gemüter und ließ anschließend die Abstimmung zu. Der Einwand von Waltraud Beck, den Entwurf zur Änderung des Flächennutzungsplanes auch allen Ortschaftsräten zur Verfügung zu stellen, stieß auf breite Zustimmung.

Kontaktbeamte sind noch nicht mobil

Zu Beginn der Sitzung hatten sich die neuen Kontaktbeamten, Ilka Linkohr und Siegmar Schade, vorgestellt. Der Polizeihauptkommissar informierte, dass die Beamten zwar ihr Büro in Dingelstedt bezogen hätten, jedoch nur bedingt arbeitsfähig seien. "Noch steht uns kein Funkstreifenwagen zur Verfügung, so dass die Präsenz in den Huy-Orten im Moment schwierig ist." Als einen Schwerpunkt ihrer Arbeit nannte Siegmar Schade die Prävention in Kindereinrichtungen und Schulen. Ebenso sei ihnen die Arbeit mit Senioren wichtig. Der Beamte betonte, dass die beiden Polizisten nicht die Aufgaben des Ordnungsamtes übernehmen werden.

Eine freudige Botschaft hatte Bürgermeister Thomas Krüger (CDU) zu verkünden. Ihn erreichte eine Anfrage aus der belgischen Stadt Huy (Ville de Huy). Die Belgier schlagen vor, "eine Partnerschaft mit der Gemeinde Huy aufzubauen", so Krüger, der dafür vom Rat Zustimmung erhielt und beauftragt wurde, den Kontakt herzustellen.

Die Ratsmitglieder beschäftigten sich außerdem noch mit der Neubesetzung der Schiedsstelle für die Gemeinde Huy. Dafür beworben hatte sich Renate Kraut aus Eilenstedt, die vom Rat bestätigt wurde. Ebenso die Zustimmung erhielt Detlef Kahmann als neuer Baumschutzbeauftragter im Huy. Der Schwanebecker bringe als geprüfter Baumsachverständiger alle Voraussetzungen für diese Aufgabe mit, hieß es in der Begründung.

Einstimmig beschlossen wurde zudem das Integrierte Gemeindliche Entwicklungskonzept, kurz IGEK genannt. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Huy mit der Stadt Osterwieck und soll als Leitbild für die künftige Entwicklung der beiden Einheitsgemeinden dienen. Es sei zudem Grundlage für die Beantragung von Fördergeld beim Land, informierte unter anderem Michael Brinschwitz von der Firma Grontmij aus Hannover, die die Erarbeitung begleitet hat.