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Fahrer leicht verletzt Windböen fegen Lkw von der B 6

Das Sturmtief "Alexandra" wütet seit Mittwochmorgen in Sachsen-Anhalt
und sorgt insbesondere im Harz für teilweise orkanartige Böen. Auf der
Bundesstraße 6 wurde der Sturm am Mittwochmorgen einem Lkw-Fahrer zum
Verhängnis.

Von Dennis Lotzmann 11.12.2014, 02:04

Wernigerode/Halberstadt l Der Orkan fegte den mit Styroporplatten beladenen Anhänger kurz vor 8 Uhr zwischen Heimburg und Wernigerode-Zentrum buchstäblich von der Straße. Anschließend kippte auch die Lkw-Zugmaschine um. Der 42 Jahre alte Fahrer wurde beim Unfall leicht verletzt und erlitt einen Schock. Er wurde von den Rettern aus seinem Führerhaus befreit und kam ins Krankenhaus. Zur Bergung des Fahrzeugs war die Bundesstraße laut Autobahnpolizei bis etwa 12.30 Uhr in Richtung Vienenburg voll gesperrt.

Die starken Windböen hatte das Sturmtief "Alexandra" in den Harz gebracht. Auf dem Brocken wütete laut Stephan Wilke von der Wetterwarte bei minus fünf Grad Celsius ein heftiger Schneesturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde. "Wir haben hier oben normales Winter-Mist-Wetter", sagte der Meteorologe. Brockenwanderungen sollte man - wenn überhaupt - gegenwärtig nur mit entsprechender Ausrüstung wagen.

Das Wetter bleibe in den nächsten Tagen weiter recht stürmisch. "Den Höhepunkt des aktuellen Sturmtiefs erwarten wir am Freitag in unserer Region." Während es im Flachland und rund um Magdeburg kräftigen Wind und Regen gebe, wüteten insbesondere im Raum Wernigerode Orkanböen mit bis zu 80 Kilometer pro Stunde.

In Wernigerode bot sich am Mittwoch vielerorts ein wüstes Bild. "Unsere Mitarbeiter vom Bauhof sind unterwegs, um kleinere Schäden zu beseitigen", teilte Pressesprecher Andreas Meling mit. "Sie stellen unter anderem umgekippte Verkehrsschilder wieder auf."

Auch in Harsleben entfaltete der Sturm seine Kräfte. Gerade entleerte Mülltonnen entlang der Bundesstraße 79 wurden zum "Spielzeug" und von den Windböen immer wieder auf die Straßen gefegt. In Halberstadt waren die Feuerwehrleute tagsüber immer wieder unterwegs, um Bauzäune aufzustellen oder Werbebanner vor dem Sturm zu retten.

Während im Flachland lediglich gegen Windböen anzukämpfen war, schneite es in höheren Lagen. "Bei uns hier oben pfeift ordentlich der Wind und der Schneesturm tobt, auf dem Marktplatz liegt eine dünne Schneeschicht", berichtete Torsten Brehme aus dem rund 400 Meter hoch gelegenen Harzgerode.

Auf der Bundesstraße 27 wurde der Schneefall in den Mittagsstunden einem 20 Jahre alten Autofahrer zum Verhängnis. "Der junge Mann geriet gegen 12 Uhr zwischen Elend und Königshütte bei Schnee und Schneematsch aufgrund unangepasster Geschwindigkeit nach einer Rechtskurve ins Schleudern und kam von der Fahrbahn ab", berichtete Polizeisprecher Peter Pogunke. Das Fahrzeug sei im Straßengraben zum Stehen gekommen und der 20-Jährige unverletzt geblieben.