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Osterwiecker Kirchbauverein macht deutlich, dass auch nach 25 Jahren Wiederaufbau noch Spenden benötigt werden Stephanikirche zeigt ihr neues Antlitz

Von Mario Heinicke 29.12.2014, 02:10

Die Rüstung vor der Osterwiecker Stephanikirche ist gefallen. Auch wenn die neue Südfassade des Kirchenschiffs noch nicht ganz fertig ist, gibt sie schon ein eindrucksvolles Bild ab.

Osterwieck l An den Wiederaufbau dieses Gotteshauses in den vergangenen 25 Jahren wird auch im Weihnachtsbrief des Kirchbauvereins St. Stephani erinnert, den die Vorsitzenden Peter Werner und Klaus Thiele sowie Pfarrer Stephan Eichner unterzeichnet haben.

Im März 1990 war der Verein gegründet worden. "Die Gründung des Kirchbauvereins löste schon im Jahr 1990 eine heute kaum noch vorstellbare Spendenbereitschaft aus, nicht nur im Nordharzer und Wolfenbüttel-Braunschweiger Land, sondern in ganz Deutschland", schreiben die Unterzeichner. "Mit fast 670 000 Mark konnte der Verein bis 1999 mehr als 50 Prozent der Eigenmittel von Kirchengemeinde und Kirchbauverein oder 24 Prozent zu den Gesamtinvestitionen in Höhe von knapp 2,8 Millionen Mark beitragen."

Auch nach 25 Jahren werden immer noch Spenden benötigt. "Wegen unerwartet großer Schädigungen der Sandsteine an Pfeilern, Gesimsen und Fensterlaibungen der Südseite" konnte das Außenmauerwerk "mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht wie ursprünglich geplant, an der Nordseite fortgesetzt werden".

Neben der großen Südfassade gab es aber auch einige kleinere Projekte. So ermöglichte der Osterwiecker Kirchbauverein durch den Einsatz seiner Mittel, dass Steinepitaph-Bruchstücke überholt und an Wänden im Erdgeschoss des Südturms angebracht werden konnten. "Eine Besonderheit darunter ist das Epitaph-Fragment der Ehefrau des in St. Stephani mehrfach verewigten Ratsherrn, Kämmerers und Bürgermeisters Jonas Schrader. Es ist der einzige erhaltene Grabstein einer bürgerlichen Frau Osterwiecks aus dem frühen 17. Jahrhunderts."

Auch der Wandputz der durch das große romanische Turmportal zugänglichen Eingangshalle wurde erneuert, wird in dem Weihnachtsbrief berichtet.

Nicht zuletzt wird auf die Höhepunkte im Jahr 2015 vorausgeschaut. Der Reigen musikalischer Veranstaltungen beginnt mit dem Neujahrskonzert am 11. Januar. Dabei präsentiert das Bach-Consort Leipzig unter Gotthold Schwarz die Neujahrskantaten V und VI aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium.

Vom 15. bis 17. Mai wird in der Stephanikirche und auf dem Kirchhof das zweite Lutherfest unter dem Motto "Vom Buchdruck zu Facebook" stattfinden. Und am 19. Juni gibt es in Osterwieck eine Tagung des Mitteldeutschen Kulturrates, ebenfalls zum Thema Reformation.