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Thomas Krüger, Bürgermeister der Gemeinde Huy, zieht Bilanz Viele Sorgen in Dingelstedt

Von Ramona Adelsberger 02.01.2015, 02:29

Der ohnehin schmale Haushalt der Gemeinde Huy wird 2015 noch enger. Das Land Sachsen-Anhalt hat die Zuweisungen gekürzt. Mit 600 000 Euro weniger wird die Verwaltung in diesem Jahr klarkommen müssen.

Dingelstedt l Mit gemischten Gefühlen zieht Bürgermeister Thomas Krüger (CDU) seine Bilanz zum Jahreswechsel für die Gemeinde Huy. "Dabei waren wir auf einem guten Weg", sagt er und meint die disziplinierte Haushaltsführung aufgrund des Konsolidierungskonzeptes, das die Gemeinde Huy in die Schuldenfreiheit führen sollte. "2016/2017 wären wir so weit gewesen und hätten eine schwarze Null vorweisen können." Diese rücke nun erst einmal in weite Ferne. Das Land Sachsen-Anhalt kürze die Mittel für die Gemeinde Huy um 600 000 Euro. "Wir wissen nicht, wo wir noch etwas einsparen sollen", sagt der Bürgermeister und muss die Finanzplanung für 2015 nun noch enger stricken.

Vor diesem bedrückenden Hintergrund fällt es Thomas Krüger nicht leicht, einen unbeschwerten Rückblick auf das eben zu Ende gegangene Jahr 2014 zu werfen. Dabei habe es eine Menge positiver Ereignisse und Erfolge gegeben.

Mit der Kommunalwahl haben ein neuer Gemeinderat und neue Ortschaftsräte ihre Arbeit aufgenommen. "Insgesamt konnten wir fünf neue Ortsbürgermeister in den Reihen der Räte begrüßen, die neue Akzente und frischen Wind in Bestehendes und Bewährtes bringen können. Regelmäßige Sprechstunden der Ortsbürgermeister in den Ortsteilen und öffentliche Sitzungen bieten Transparenz", lädt der Bürgermeister zur Mitarbeit.

Als einen der großen Erfolge in der Gemeinde im vergangenen Jahres sieht der Bürgermeister die Errichtung des neuen und modernen Einkaufsmarktes am Rand von Dedeleben an der B 244 in Richtung Jerxheim und dessen Eröffnung im November. "Ich bin froh, dass wir mit dem Betreiber eine Lösung gefunden haben, die sowohl dessen wirtschaftlichen Interessen nach einem attraktiven Standort, als auch dem Wunsch der Einwohner von Dedeleben nach einer ortsnahen Einkaufsmöglichkeit gefunden haben." Für 2015 stehe nun der Rückbau des ehemaligen Gebäudes am Karl-Marx-Platz an, wo die Umgestaltung in eine Grünfläche geplant sei.

600 Jahre Schützenverein

Mit seinen 600 Jahren ist der Schützenverein von Badersleben einer der drei ältesten Vereine in Sachsen-Anhalt überhaupt. Dieses Jubiläum wurde Ende August groß gefeiert. "Durch die Fortschreibung und Veröffentlichung der Chronik ist ein Stück Geschichte greifbarer geworden und die Menschen sind sich des Wertes von Traditionen wieder bewusster geworden."

Das runde Jubiläum 150 Jahre Bockwindmühle von Anderbeck, das im September mit einer Mühlennacht und dem Mühlenfest gefeiert wurde, gehöre zu den Ereignissen des vergangenen Jahres, mit denen die Gemeinde Huy auch über die Gemeindegrenzen hunaus beachtet wurde. "Wir haben hier ein schönes Beispiel, wie alte Technik in neuem Glanz erstrahlt." Diese Erfolgsgeschichte sei den Mitgliedern des Vereins "Windmöhle un Backhus, zu verdanken.

"Mit der Errichtung der neuen Trauerhalle auf dem Friedhof von Eilenstedt haben wir einen unhaltbaren Zustand beenden können." Die Eilenstedter könnten nun in Würde Abschied von ihren Verstorbenen nehmen.

Die Entscheidung der Jury des Dorfwettbewerbes "Unser Dorf hat Zukunft", das Turmprojekt von Eilenstedt mit einem Sonderpreis auszuzeichnen, bewertet der Bürgermeister als ein wichtiges Zeichen, dass die Arbeit der Menschen vor Ort beachtet und anerkannt werde. "Gerade dieses Turmprojekt zeigt, dass sich ehrenamtliches Engagement durchaus lohnt." Viele Jahre hätten der Gemeindekirchenrat, der Ortschaftrat und die Einwohner von Eilenstedt um ihre St.-Nicolai-Kirche gekämpft und mit dem restaurierten Kirchenschiff und dem neuen Turm einen Höhepunkt für die Gemeinde geschaffen. Der Ausbau des Turmes zu einem Begegnungszentrum soll 2015 weitergehen.

Am Dorfwettbewerb haben sich neben Eilenstedt auch die Einwohner von Pabstorf beteiligt, deren Integrative Kindertagesstätte "Erlebnis(t)räume" durch die Jury öffentlich positiv erwähnt wurde.

Besonders mit Hinblick auf die noch schmalere Finanzlage der Kommune setzt Bürgermeister Thomas Krüger auch weiterhin auf das ehrenamtliche Engagement der Menschen. Als Beispiel nennt er den kleinen Ort Vogelsdorf, in dem sich ein bemerkenswert enger Zusammenhalt der Vereine, der Kirchengemeinde und der Feuerwehr entwickelt habe. Auch die Vogelsdorfer planen die Schaffung eines kirchlich-kommunalen Begegnungszentrums in und rund um ihre Sankt-Nicolai-Kirche.

Ausblick auf 2015

"Trotz des engen Haushaltes werden 2015 begonnene Investitionen weitergeführt", sagt Thomas Krüger. Dazu gehöre in Dingelstedt der Ausbau des Platzes der Freundschaft. "Für die Feuerwehr von Dingelstedt wird der Ausbau des Gebäudes an der ehemaligen Schule weitergehen. Doch auch generell wollen wir nach Kräften die Bedingungen für die Huy-Feuerwehren schrittweise verbessern." Dazu müsse es gelingen, die schwierige Finanzlage der Kommune weiterhin zu stabilisieren.